Salzgitter. Ein Teil der Parzellen des Kleingartenvereins Gebhardshagen muss für einen REWE-Neubau weichen (regionalHeute.de berichtete). Darüber gab es in den vergangenen Tagen große Diskussionen auf den regionalHeute.de-Facebookseiten. regionalHeute.de hat beim KGV Gebhardshagen und beim Landesverband der Gartenfreunde Braunschweig nachgefragt, was die Betroffenen zu dem Thema sagen.
Grundsätzlich, sagt Elisabeth Meyer, Vorsitzende des KGV Gebhardshagen, sei es natürlich immer traurig, wenn Kleingärten abgerissen werden. Dennoch sei man auch froh, dass jetzt Klarheit bestünde. Manchmal ginge es eben nicht anders, speziell, wenn zu wenige Mitglieder für die Anlage im Verein seien. So habe man die Anlage auch einfach nicht mehr nach den eigenen Vorstellungen bedienen können. Und: Die Mitglieder, die noch Parzellen auf dem zukünftigen Supermarktgelände gehabt hätten, seien allesamt entschädigt worden und hätten neue Parzellen auf dem restlichen Gelände des Vereins bekommen.
Überhaupt seien diese Mitglieder sehr einsichtig gewesen, ja geradezu ungeduldig, berichtet Meyer weiter. "Viele stellten schon die Frage, wann es denn endlich losginge." Und: "Es ist auch etwas Gutes für Gebhardshagen, dass REWE uns erhalten bleibt", berichtet die Vorsitzende. Zumal man auf Grund der Leerstände im betroffenen Bereich auch nicht mit der Pflege nach kam. Nun habe man die gleiche Anzahl an Mitgliedern auf weniger Fläche, was den Arbeitsaufwand erheblich senkt. "Jetzt wird es endlich wieder sauber!", erklärt Elisabeth Meyer.
Große Kostenersparnis für den Verein
Ingo Stübig, Geschäftsführer des Landesverbandes der Gartenfreunde Braunschweig, zu dem auch die Salzgitteraner Vereine gehören, ist aus anderen Gründen froh, dass eine verträgliche Lösung gefunden wurde. Der Verein, der Pacht an die Besitzer der Fläche gezahlt habe, habe nicht mehr genug Mitglieder gehabt, um alle Parzellen zu bearbeiten. Das heißt, dass wenige Mitglieder eine "riesige Fläche" bezahlt hätten. Diese Belastung verringere sich mit dem REWE-Bau, zumal die betroffenen Pächter nun andere Gärten hätten. Unter Zwang sei hier also nichts geschehen, so Stübig.
Die große Fläche sei langfristig einfach nicht mehr tragbar gewesen, glaubt der Geschäftsführer des Landesverbandes. Daher hätten die Vorteile der jetzigen Lösung schlicht überwogen. Die Fläche hätte man sowieso irgendwann aufgeben müssen. An die Besitzer zurückgeben können, hätte man sie allerdings nur in ihrem Ursprungszustand, also ohne die Parzellen. "Wenn man sich überlegt, dass der Rückbau einer Parzelle 3.000 Euro bis 5.000 Euro kostet, sieht man die Belastung, die auf den Verein zugekommen wäre", erklärt Stübig im Gespräch mit regionalHeute.de. Zwar sei das Erhalten von Anlagen nach wie vor oberste Priorität der Vereine aber: "Manchmal geht es eben einfach nicht mehr", erklärt Stübig.
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