Land bleibt dabei: Keine Aufweichung der Inzidenz-Grenzen

Frühestens im August könne man mit Änderungen rechnen. Man hoffe auf bundesweit einheitliche Regeln.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Niedersachsen. Zuletzt hatte sich die Kritik an der Niedersächsischen Landesregierung gemehrt, man dürfe nicht weiter am Inzidenzwert als entscheidendem Faktor für Maßnahmen in der Corona-Pandemie festhalten. Man dürfe nicht weiter Freiheitsrechte einschränken oder die sich wieder aufrappelnde Konjunktur abwürgen, wenn das Gesundheitssystem durch steigende Fallzahlen gar nicht mehr übermäßig belastet werde. Doch die Landesregierung bleibt in dieser Sache hart. Das betonten Claudia Schröder, stellvertretende Vorsitzende des Corona-Krisenstabes, und Anke Pörksen, Pressesprecherin der Niedersächsischen Staatskanzlei, am heutigen Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz.


"Es bleibt bei der aktuellen Verordnung. Es gibt keinen Grund für Lockerungen, die auf die Hoffnung setzen, das Gesundheitssystem werde schon nicht überlastet", betonte Anke Pörksen. Und Claudia Schröder hob hervor, dass die aktuelle Lage in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen immer erst das Infektionsgeschehen von vor drei bis vier Wochen abbilde. Man benötige also weitere Faktoren zur Einschätzung der Situation. Derzeit würde bundesweit an einem möglichen neuen System gearbeitet. Pörksen schloss daher nicht aus, dass es im August neue, möglichst bundesweit einheitliche Regeln geben werde. Vorher jedoch nicht.

Niedersachsen über dem Bundesschnitt


Aktuell sei die Lage so, dass Niedersachsen mit einem Inzidenzwert von 11,3 sogar über dem Bundesschnitt liege. Und die Sommerferien mit der Hauptreisezeit stünden noch bevor. In 21 niedersächsischen Landkreise und Städten sei der Wert über 10. Man müsse also von einem breiten Infektionsgeschehen und nicht von einzelnen Ausbrüchen ausgehen.

Abifahrten als Risiko


Auffällig sei, dass die Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen mehr als die Hälfte der Neuinfektionen ausmache. Dabei spielten sicher auch Abifahrten und Abschlussfeiern eine Rolle. Schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen seien zwar sehr selten, es habe aber auch immer wieder Einzelfälle gegeben, die auf der Intensivstation behandelt werden mussten, warnte Schröder.


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