Salzgitter-Lebenstedt. Für den heutigen Montagnachmittag hatte das Bündnis "Salzgitter passt auf" zu einer Mahnwache für die über 120 Corona-Toten in der Stadt aufgerufen. Über 250 Menschen hatten sich laut Angaben der Veranstalter am Stadtmonument eingefunden.

"Mit der Veranstaltung soll in Erinnerung gerufen werden, dass allein in dieser Stadt schon weit mehr als 100 Menschen an COVID19 gestorben sind", erklärte Sebastian Wertmüller, Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Süd-Ost-Niedersachsen, vor Ort. Zudem gehe oftmals unter, welche Belastungssituation in den Krankenhäusern und der Pflege herrsche. Gleichzeitig wolle man einen Contra-Punkt zu den sogenannten "Montagsspaziergängen" setzen. Diese seien eine unangenehme Mischung aus Rechten, extrem Rechten, AfDlern, Reichsbürgern und Menschen, die behaupten, sie seien nur für Freiheit unterwegs, aber eigentlich das Gegenteil verrichteten. An der heutigen Veranstaltung schätzte Wertmüller den ruhigen, besinnlichen Charakter. Zudem sei sie für einen Auftakt ziemlich gut besucht. Dadurch dass mit Uwe Teichmann, Probst der Evangelischen Kirche Salzgitter-Lebenstedt, auch ein Geistlicher zu Wort kam, habe das Bündnis gezeigt, dass man auch mit ganz unterschiedlichen Worten an einem Strang ziehe.

Die Mahnwache fand am Stadtmonument statt. Foto: Rudolf Karliczek

Teichmann appellierte, den Egoismus zu überwinden und das solidarische Miteinander sowie die Verantwortung für die Schwächsten in der Gesellschaft in den Vordergrund zu stellen. Das Coronavirus sei keine Geißel Gottes, sondern ein ganz natürliches Ereignis. Es zeige aber auch wie schnell trotz des technischen und wissenschaftlichen Fortschrittes ein "immer weiter so" in die Brüche gehen könne.

Polizei spricht von 270 Teilnehmern