Salzgitter / München. Der Vorstand und der Gesamtbetriebsrat des LKW-Bauers MAN haben sich gemeinsam mit der Gewerkschaft IG Metall am heutigen Dienstag in München auf den Abbau von 3.500 Stellen in Deutschland bis Ende nächsten Jahres geeinigt. Ursprünglich war der Abbau von bis zu 9.500 Stellen geplant. MAN Salzgitter bleibt laut einer Pressemitteilung des Unternehmens Montagestandort und wichtiger Logistikknoten. Bis Ende 2022 sollen dort 1.900 unbefristete Stammarbeiter beschäftigt sein. Das bedeutet, dass auch in Salzgitter mehrere hundert Stellen abgebaut werden.
Aktuell sind etwa 2.652 Mitarbeiter am MAN-Standort Salzgitter beschäftigt. Nach Angaben des über die Mitarbeiterstruktur des Gesamtunternehmens in Deutschland müssten demnach grob Überschlagen etwa 400 bis 500 Mitarbeiter in Salzgitter um ihre Jobs bangen müssen. Genau lässt sich das jedoch noch nicht sagen, da der avisierte Abbau der Stellen auch Leiharbeitnehmer umfasse, zudem verspricht MAN einen sozialverträglichen Stellenabbau unter verstärkter Nutzung von Altersteilzeitregelungen, den Abbau von Leiharbeitsverhältnissen und das Auslaufen befristeter Beschäftigungsverhältnisse. Weiterhin sollen freiwillige Abfindungsangebote erzielt werden, andere Mitarbeiter werden laut MAN die Möglichkeit bekommen, innerhalb des Volkswagen-Konzerns den Arbeitsplatz zu wechseln.
Dr. Martin Rabe, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von MAN Truck & Bus sagt: "Wir hoffen, mit diesen sozialverträglichen Vereinbarungen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Planungssicherheit geben zu können." Man wolle nun auf dem am heutigen Dienstag vereinbarten Eckpunktepapier aufbauen um, so Rabe, "die besten Lösungen für Unternehmen und Belegschaft zu erzielen."
Neuaufstellung für die Zukunft
Der Stellenabbau ist Teil der Neuausrichtung des Unternehmens. Produktion und Entwicklung sollen neu aufgestellt werden. MAN will sein Ergebnis um bis zu 1,7 Milliarden Euro verbessern und so die Möglichkeit gewinnen, in Zukunftstechnolgien zu investieren. Im Einzelnen sollen beispielsweise durch zusätzliche Vertriebsleistungen jährlich rund 450 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Durch Kooperationen mit Zulieferern, die bereits in der Konzeptphase der Produkte beginnen, sollen Einsparungen auf der Materialkostenseite in Höhe von rund 700 Millionen Euro erreicht werden. Darüber hinaus sei eine Verbesserung der Sachgemeinkosten und Personalkosten von bis zu 550 Millionen Euro geplant.
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