Salzgitter. Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass regionalHeute.de über das Verbot von Motorbooten auf dem Salzgittersee berichtet hatte. Seinerzeit hatte die Polizei eingegriffen und ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen einen damals 43-Jährigen eingeleitet. Am vergangenen Sonntag kam es nun erneut zu so einem Vorfall, wie uns ein Leser berichtet. Fraglich ist diesmal allerdings die Rolle der Polizei.
In der Salzgittersee-Verordnung heißt es: "Das Befahren des Salzgittersees mit Motorbooten, Amphibienfahrzeugen ist verboten. Ausgenommen von diesem Verbot sind die Fahrzeuge der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Fahrzeuge der Feuerwehren aus Salzgitter, der Polizei, der Seeunterhaltung und Seeaufsicht sowie des Betreibers der Wasserskiseilbahn im Rahmen ihrer Aufgabenerfüllung."
Leser meldet Vorfall
Die Ausgangslage ist also klar. Dennoch hatte der Leser, der der Redaktion persönlich bekannt ist, am späten Sonntagnachmittag ein Motorboot auf dem Salzgittersee gesichtet. Er habe dann kurz nach 17 Uhr die Polizei telefonisch verständigt. Der Leser habe mit der Polizei in der Reppnerschen Bucht einen Treffpunkt ausgemacht, diese sei aber nicht erschienen. Er habe mehrere weitere Telefonate mit der Polizei geführt, sei aber vertröstet worden. Gegen 19:30 Uhr habe er den Ort verlassen, die Polizei sei bis dahin nicht erschienen.
Die Polizei aber widerspricht auf Anfrage dieser Aussage in Teilen. "Uns wurde gegen 17:45 Uhr ein Motorboot auf dem Salzgittersee gemeldet. Das kann ich bestätigen. Die Kollegen waren vor Ort. Die Kollegen sowie die Mitarbeiter der DLRG hatten jedoch keine Feststellungen", so eine Sprecherin der Polizei.
Fotos liegen vor
Fakt ist allerdings: Das Boot war da. Der Leser hat dies mit einer ganzen Reihe von Fotos festgehalten. Diese zeigen das Boot mit wechselnder Besatzung an verschiedenen Positionen auf und am See.
