Lebenstedt. Parallel zu dem spektakulären Actioncamp „kidSZity“ Anfang August führte die Sophia-Bildungsgesellschaft in Kooperation mit der Musikschule Salzgitter und der Alevitischen Gemeinde einen musikalischen Workshop der besonderen Art durch. Davon berichtet die Bildungsgesellschaft.
Junge Menschen haben die eigenen kulturellen Wurzeln aber auch fremde Traditionen kennengelernt durch Gesang, Tanz und Instrumentenspiel. Eingeladen seien Kinder und Jugendliche von 10 - 18 Jahren gewesen. Die beiden Dozenten der Musikschule, Svenja Knuth und Otto Jansen, haben die Mädchen und Jungen mit Instrumenten der westlichen Kultur vertraut gemacht, während sie unter Anleitung von Murat Yalcinkaya, dem Kulturbeauftragten der Alevitischen Gemeinde, in die Welt des Orients entführt worden seien.
Die Kinder und Jugendlichen scheinen vom interkulturellen Musikprojekt begeistert zu sein. Foto:
Besonders fasziniert seien Teilnehmer von den Klängen der Saz gewesen, einer türkischen Laute, die gerne zur Unterhaltung gespielt werde, aber auch bei religiösen Festen zum Einsatz komme. Geprobt worden sei hauptsächlich in den Räumen des Jugendzentrums JUMPERS. Von Zeit zu Zeit haben es sich die Kinder aber nicht nehmen lassen, im nahe gelegenen Actioncamp vorbeizuschauen und das gerade Gelernte darzubieten. Viel Aufmerksamkeit haben dabei die jungen Tänzerinnen bekommen, die im Hip Hop Style ihr Temperament gezeigt haben. Noel und Celine, zwei Mädchen aus der Nachbarschaft, haben bekannte Popsongs im Duett gesungen und begeisterten Applaus erhalten. Osman habe das Publikum mit einem Rihanna-Titel überrascht, den er mit großem Selbstvertrauen ohne Begleitung vorgetragen habe. Auch das jugendliche Drummer-Ensemble habe dem Publikum eingeheizt, als es auf umgedrehten Beton-Kübeln kraftvoll und mitreißend getrommelt habe.
Viel musikalisches Talent unter den Jugendlichen
Die Workshop-Woche sei mit einem interkulturellen Fest ausgeklungen, zu dem die Alevitische Gemeinde am Freitag in ihr Zentrum eingeladen habe. Noch einmal seien dabei alle Akteure zum Einsatz gekommen und haben ihr Bestes gegeben. Gänsehaut-Momente habe es beim Vortrag zweier Gitarristinnen gegeben, die ihren melancholischen Gesang in türkischer Sprache wunderschön selbst begleitet haben. Am Schluss seien sich Teilnehmer, Dozenten und alle Gäste einig gewesen: Musik baut Brücken und öffnet die Herzen. Gerade für eine Stadt wie Salzgitter würde man sich positive Erlebnisse dieser Art viel häufiger wünschen. Das innovative Projekt sei vom Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen e.V. (NEMO) aus Mitteln des Bundesprogramms „Kultur macht stark“ gefördert worden.
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