Nach 20 Jahren: Beliebter Bootsverleih am Salzgittersee vor dem Ende?

Betreiber Eugen Steiner möchte verkaufen. Nun soll jemand anderes "das Ruder übernehmen". Dafür möchte er 990.000 Euro.

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Betreiber Eugen Steiner bereitet seine Gesundheit Sorge - er möchte den Betrieb abgeben.
Betreiber Eugen Steiner bereitet seine Gesundheit Sorge - er möchte den Betrieb abgeben. | Foto: sz-pa/RK

Salzgitter. Nach zwei Jahrzehnten erfolgreicher Betriebsführung steht der beliebte Bootsverleih am Salzgittersee zum Verkauf. Betreiber Eugen Steiner hat sich aus gesundheitlichen Gründen dazu entschlossen, seinen Betrieb abzugeben. Doch steht das Ende wirklich schon fest?



In einer kürzlich veröffentlichten Anzeige bietet Steiner seinen Bootsverleih mit komplettem Inventar zum Verkauf an. Zum Inventar gehören unter anderem 20 Tretboote, etwa 10 Kanus, circa 50 SUP-Boards, zwei Boote und weiteres Inventar, das für den Betrieb benötigt wird. Laut Steiner kann die gesamte Anlage alleine ein- und ausgebaut sowie transportiert werden. Eine Übernahme des Bootsverleihs sei noch in diesem Jahr möglich.

Die Gesundheit macht ihm zu schaffen


Im Gespräch berichtet Eugen Steiner, der den Bootsverleih seit 2004 betreibt, von den Herausforderungen und Freuden seines Berufes. Mit bis zu 60 Arbeitsstunden pro Woche und langen Öffnungszeiten von April bis Oktober erfordert der Betrieb einen hohen persönlichen Einsatz. Steiner erklärt, dass lange Arbeitszeiten normal seien und der Verleih je nach Wetterlage von 10 oder 10:30 Uhr bis abends geöffnet sei. Besonders der Sommer 2024 war aufgrund zahlreicher Regentage bisher schwierig, fügte er hinzu. Wenn jedoch die Sonne scheint, stünden die Leute Schlange. Sie kämen sogar von weit her, beispielsweise aus Hannover, da am Salzgittersee ideale Bedingungen herrschen würden.

Eine Expansion des Betriebs wäre laut Steiner leicht möglich, da eine hohe Nachfrage bestehe. Dennoch gebe es auch Hindernisse: Der Arbeitsbereich sei mit nur wenigen Quadratmetern sehr klein, und bei 40 Grad im Sommer werde es manchmal anstrengend. Hinzu kommen fehlender Strom und Wasser, was oft Improvisation erfordere. Ein geplanter zusätzlicher Container scheiterte bislang an Auflagen und Papieren.

Auch die Suche nach Aushilfskräften gestaltet sich schwierig. Steiner erklärt, dass Arbeit bei schönem Wetter und am Wochenende nicht jedermanns Sache sei. Er betreibt den Verleih gemeinsam mit seiner Partnerin und seine gesundheitlichen Probleme machen ihm zunehmend zu schaffen, weshalb er den Bootsverleih nun verkaufen möchte. Die Chancen für einen Verkauf schätzt er auf 50 zu 50. Der Investor sollte idealerweise aus dem Bootsverleih kommen, da Reparaturen und Instruktionen für die Kunden Fachwissen erfordern. Wenn es mit dem Verkauf nicht klappt, dann will Steiner dennoch aufhören.

Partnerin würde gerne weitermachen


Steiners Partnerin bedauert die Entscheidung und würde den Betrieb gerne fortsetzen. Sie ist der Meinung, dass man jemanden finden könne, der den Betrieb weiterführen kann. Auch eine Aushilfe sei zu bekommen. Ihrer Meinung nach wird ein junger, spontaner Mann gesucht, der Lust hat im Freien zu arbeiten. In der lebhaften Umgebung gebe es viele junge Leute, man habe viel Kontakt und es gebe Getränke umsonst. Sie fände es schade, wenn Steiner aufhören müsse. Mit einem Helfer könne man den Betrieb weiterführen, sagte sie optimistisch. Sie habe lange auf ihren Partner eingeredet, doch: "Er hat nun mal das sagen." Jetzt könne sie nur hoffen, dass er es sich noch einmal anders überlegt.

Wer selbst gerne den Betrieb übernehmen möchte, der findet hier die passende Verkaufsanzeige: https://www.firma-verkauf.de/adv/13222764


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