Salzgitter. Eine ganze Stadt hat heute Abschied in Trauer und Ratlosigkeit genommen. Nach dem schrecklichen Mord an dem 15-jährigen Mädchen aus Salzgitter, fand heute die Andacht auf dem städtischen Friedhof in Salzgitter Lebenstedt statt.
Über 150 Personen waren vor Ort, unter ihnen auch Oberbürgermeister Frank Klingebiel, mit seiner Frau und auch Rüdiger Skopek, Referent für Städtepartnerschaften. Zudem waren auch mehrere Polizeibeamte auf dem städtischen Friedhof. Niemand durfte mit einem Mobiltelefon oder mit einem Fotoapparat in die randvolle Kapelle, in der Claus Ulrich Heinke, evangelischer Seelsorger, die Andacht begleitete. In seinen Begrüßungsworten stellte er klar: "Das soll heute ein Abschied werden, der durchwärmt ist von eurer Liebe. Ein Abschied, der ihrer Person, ihrer Persönlichkeit gerecht wird, in Würde und Respekt." Begleitet wurde die Andacht von mehreren Musikstücken und Wortbeiträgen. Am Ende wurde ein gemeinsames Vaterunser gesprochen.
"Das 'ist' wird stärker sein"
"Ja, es fällt schwer, in diesem Moment Worte zu finden. Das grausame Geschehen liegt so weit außerhalb des Vorstellbaren, dass die Gedanken dazu keinen Zugang finden wollen und doch: Es ist geschehen. Und wir sind gezwungen, uns dem zu stellen, mit Abscheu, mit Entsetzen, mit Ratlosigkeit und mit vielen Fragen. Untröstlich sind wir darüber. Im wahrsten Sinne des Wortes: ohne Trost", so Heinke in seiner Rede. Zwar spreche man nun vom 'war', wenn man von ihr spricht, doch das 'ist' werde stärker sein, denn sie werde in der Erinnerung weiter leben.
Nicht nur in der Kapelle und drumherum nahmen die Menschen Abschied, sondern auch im Hans-Böckler-Ring, in dessen Nähe vergangene Woche der leblose Körper der 15-Jährigen aufgefunden worden war. Dort entstand eine spontane Gedenkstätte, an der Blumen und Briefe niedergelegt wurden.
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