Salzgitter-Salder. Der Eiszeitgarten des Städtischen Museums Schloss Salder bietet zwei neue Attraktionen. Dabei handelt es sich um eine lebensgroße Skulptur eines eiszeitlichen Hirschs sowie eine fotorealistische Rentierherde. Das berichtet die Stadt Salzgitter in einer Pressemeldung.
Der Eiszeitgarten im Außenbereich des städtischen Museums zeigt, wie Tier- und Pflanzenwelt im eiszeitlich geprägten Mitteleuropa aussahen, in der die Menschen damals lebten. Im Garten sind bereits zwei lebensgroße Figuren des Woll- oder Fellnashorns, eines Mammuts und dazu zwei Jägerhütten zu sehen. Jetzt kommen zwei Exponate hinzu:
1. Die neue „Rentierwand“ mit über zehn Meter Länge und bis zu zwei Meter Höhe: Beklebt ist die Wand mit wetterbeständiger Folie, auf der eine laufenden Rentierherde zu sehen ist. Sie vermittelt einen hervorragenden Eindruck von der Naturgewalt einer solchen Herde in Bewegung.
2. Die lebensgroße Figur eines Riesenhirsches aus Glasfaser und Kunstfell: Es handelt sich bei der Figur, um die Darstellung nicht irgendeiner Unterart, sondern des größten und bekannten Vertreters: Megaloceros giganteus.
Eine Schulterhöhe von gut zwei Metern
Der Riesenhirsch „Megaloceros giganteus“ lebte etwa 400.000 Jahre lang in Eurasien. Er starb in Europa am Ende der letzten Kaltzeit vor zirka 11.500 Jahren aus. Auch durch das Gebiet des heutigen Salzgitters werden die riesigen Tiere gezogen sein. Warum sie ausstarben ist unklar, der Mensch trug durch intensive Jagd wohl dazu bei. Megaloceros giganteus hatte eine Schulterhöhe von gut zwei Metern – war also in etwa so groß wie ein heutiger Elch. Er war allerdings leichter und hochbeiniger gebaut. Zum Vergleich: Ein Rothirsch kommt auf gerade mal 1,30 Meter. Nur männliche Tiere des Riesenhirsches trugen ein Geweih. Es konnte eine Spannweite von 3,60 Metern erreichen und übertraf an Größe die Geweihe sämtlicher heute lebender Hirsche. Er war aber nicht der größte Hirsch aller Zeiten. Es gab zum Teil deutlich größere Formen von Riesenelchen.
Wo kommt die Figur her?
„Geboren“ wurde der Riesenhirsch in der Werkstatt des Dinoparks Münchehagen in Rehburg-Loccum. Ihn bauten GFK-Techniker und Lackierer von Hand. Ihre Arbeit basiert auf Knochenfunden und wissenschaftlichen Arbeiten zu der ausgestorbenen Art. Die Figur wiegt etwa 250 Kilogramm und wurde mit Hilfe eines Krans der Firma Fricke-Schmidbauer (90-Tonnen-Kran) über das Dach gehoben.
Finanzierung des Projektes:
Ein großer Teil der für die Figur anfallenden Kosten hat der Förderkreis Schloss Salder mit 20.000 Euro übernommen, hinzu kamen 2.000 Euro, die vom Lions-Club Schloss Salder finanziert wurden. Die übrigen Kosten für den erforderlichen Unterbau und den aufwändigen Kran-Transport „über das Dach“ trägt das Städtische Museum Schloss Salder selbst.
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