Pausenaktion mit Kundgebung am Helios Klinikum Salzgitter

Circa 150 Beschäftigte nahmen an der Aktion teil. Verdi will so den Druck auf den Arbeitgeber in der Tarifrunde mit den Helios-Kliniken Niedersachsen erhöhen.

Kundgebung vor dem Haupteingang des Helios Klinikums in Salzgitter.
Kundgebung vor dem Haupteingang des Helios Klinikums in Salzgitter. | Foto: sz-pa/RK

Salzgitter. Die in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) organisierten Beschäftigten des Helios Klinikum Salzgitter sendeten am heutigen Dienstag ab 12 Uhr in der Tarifrunde Helios-Kliniken Niedersachsen ein Signal an die Verhandlungsspitze von Helios. Rund 150 Teilnehmer versammelten sich zu einer Pausenaktion mit Kundgebung vor dem Haupteingang des Klinikums. "Sollte am 28. Februar zum zweiten Verhandlungstermin kein verhandlungsfähiges Angebot seitens des Arbeitgebers vorliegen, stehen die Zeichen auf Streik!", so die Verdi.



Wibke Gutzmann, Krankenschwester im EKG und Mitglied der Verdi-Tarifkommission in Salzgitter: „Das Angebot von Helios ist absolut unterirdisch! Wir haben das Gefühl, der Konzern will uns verschaukeln. Meine Kolleginnen und Kollegen sind wirklich wütend, deswegen werden die Beschäftigten in Salzgitter am 20. Februar erste Aktionen durchführen und wenn Helios nicht deutlich nachbessert, sind wir auch bereit zu streiken!“

Die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten fordern vom Krankenhauskonzern Helios Lohnsteigerungen von 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro monatlich mehr, sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro monatlich. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 12 Monate betragen. Helios habe bislang lediglich eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro sowie Lohnerhöhungen von insgesamt 3,5 Prozent in zwei Schritten über eine Laufzeit von zwei Jahren geboten. Für Auszubildende habe Helios eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro sowie Lohnerhöhungen von insgesamt 100 Euro in zwei Schritten über eine Laufzeit von zwei Jahren angeboten.

Robin de Greef, zuständiger Gewerkschaftssekretär für das Helios Klinikum Salzgitter: „Mit diesem Angebot wird es für den Konzern schwierig, Personal zu halten und neues zu gewinnen. Das Angebot liegt weit unterhalb des Niveaus in öffentlichen Kliniken. Dort bekommen die Beschäftigten in der Krankenpflege ab März über 11 Prozent mehr Lohn. Vor diesem Hintergrund beweist Helios einmal mehr, dass renditeorientierte Konzerne in der Gesundheitsversorgung nichts zu suchen haben.“

Hintergrund der Auseinandersetzung


In der aktuellen Tarifauseinandersetzung werden die Tarifverträge für acht Helios-Kliniken in Niedersachsen verhandelt. Insgesamt sind circa 5.000 Beschäftigte an den Standorten in Cuxhaven, Gifhorn, Herzberg am Harz, Hildesheim, Nienburg, Salzgitter, Uelzen und Wittingen betroffen. Helios hatte die Standorte 2014 vom Rhön-Konzern gekauft. Seitdem gelten für die Häuser anstelle des Konzerntarifvertrags die bisherigen Haustarifverträge fort, die regelmäßig gemeinsamen neu verhandelt werden.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) erhöht vor der zweiten Runde in den Tarifverhandlungen für die acht niedersächsischen Helios-Krankenhäuser mit eigenem Tarifvertrag den Druck auf den Konzern. Deshalb finden unmittelbar vor der nächsten Verhandlung am 28. Februar in den Kliniken Pausenaktionen der Beschäftigten statt.


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