Peine. Die landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen beklagen laut Landesregierung steigende Pachtausgaben und Kaufpreise landwirtschaftlicher Flächen. Am 6. Dezember beschloss die Landesregierung in Hannover einen Gesetzentwurf zur Pachtpreisbremse. Zahlen des Landesamts für Statistik belegen die Notwendigkeit.
Da es keine repräsentativen Pachtpreiszahlen für Peine über einen längeren Zeitraum gibt, diese aber mit den Kaufpreisen korrelieren, haben wir die Entwicklung der Kaufpreise im Zeitraum von 2010 bis 2015 betrachtet und können daher die Aussage treffen, dass die Preise für landwirtschaftliche Grundstücke in Peine kontinuierlich angewachsen sind und mittlerweile über dem Landesdurchschnitt liegen. In 2010 wurden in Peine, bezogen auf die Gesamtfläche der veräußerten Grundstücke, Böden für 14.730 Euro pro Hektar verkauft. Dies macht eine Abweichung vom Landesdurchschnittswert von minus 10,9 Prozent aus.
2011 gab es einen leichten Anstieg auf 16.624 Euro pro Hektar und so lag man plötzlich sogar 11,2 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Von nun an gab es größere Sprünge. 2012 ging es nämlich rauf auf 21.178 Euro (plus 1,0 im Vergleich zum Landesdurchschnitt), 2013 bewegte sich der Preis nochmal erheblich nach oben (29.588 Euro, plus 18,8), 2014 dann ein weiterer Schritt (34.121 Euro, plus 19,2 Prozent) und 2015 der vorläufige Höhepunkt von 35.901 Euro und einem Plus von 17,6 Prozent im Vergleich zum Rest des Landes. Somit haben sich die Preise ohne gesetzlich verankerte Bremse kontinuierlich gesteigert. Im Vergleich zu Vechta beklagen sich Peines Landwirte jedoch auf hohem Niveau: Dort lag der Preis nämlich 172 Prozent über dem Durchschnitt. Besonders günstig ist es übrigens in Osterode am Harz: Hier liegt der Preis um satte 61,4 Prozent unter dem des Rests des Landes.
Peine: Boden- und Pachtpreise über Landesdurchschnitt
von Nino Milizia
Die Bödenkaufpreise in Peine lagen 2015 um 17,6 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Symbolfoto: Frederick Becker | Foto: Frederick Becker