Polizei: "Salzgitter ist für Ganoven kein gutes Pflaster"

von


Von links: Volker Warnecke, Polizeichef Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, Bernhard Bergmann, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes. Foto: Alexander Panknin
Von links: Volker Warnecke, Polizeichef Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, Bernhard Bergmann, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Salzgitter. Am heutigen Freitagmittag stellte die Polizeiinspektion Salzgitter, Peine, Wolfenbüttel die aktuelle Kriminalstatistik (2017) vor. Polizeichef Volker Warnecke präsentierte die Zahlen nicht ohne Stolz. In der PI verzeichneten die Beamten den tiefsten Wert seit 1988. "Ein Faktor guter polizeilicher Arbeit", so ist sich Warnecke sicher.


Die gesamte Inspektion


Rund 17.000 Straftaten stellte die Polizei in der gesamten Inspektion fest. Im Vorjahr waren es noch rund 1.000 mehr. Bei einer ebenfalls rekordverdächtigen Aufklärungsquote von rund 65 Prozent steht der polizeiliche Einzugsbereich nicht nur im 5-Jahres-Mittel gut dar - dies sei der beste Wert seit 30 Jahren. Zwei von drei Fällen konntendurch die Polizei aufgeklärt werden.

Weiterhin sei man zufrieden, dass die Maßnahmen der vergangenen Jahren scheinbar Früchte getragen hätten, besonders im Bereich desTageswohnungseinbruchs. Zwar würden noch keine belastbaren Ergebnisse zur 2017 eingeführten PreMAP Software vorliegen, allerdings habe die Polizei in Niedersachsen den Testlaufbereits verlängert und optimiert.

Salzgitter: "Angenehme Zahlen"


Laut der Statistik ist Salzgitter eine der sichersten Großstädte bundesweit.

Die Zahlen für das Stadtgebiet Salzgitter stellte der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Bernhard Bergmann, vor. Innerhalb der Stadt Salzgitter wurden im Jahr 2017 insgesamt 5.867 Straftaten registriert. Das sind rund 700 weniger als noch 2016.

Aufgeklärt wurden auch in Salzgitter mit 66 Prozent, rund zwei Drittel aller bekanntgewordenen Straftaten. Der höchste Wert seit 2012.

Während Warnecke die Zahlen als durchaus "angenehm" vorstellte, fügte er stolz hinzu: "Salzgitter ist für Ganoven kein gutes Pflaster."

Straftaten von nicht deutschen Tatverdächtigen


Seit das Flüchtlingsthema in Deutschland auch medial eine besondere Brisanz erreicht hat, führt die Polizei in der Kriminalstatistik auch den Anteil der nicht deutschen Tatverdächtigen an allen Straftaten auf. Die nicht deutsche Beteiligung ist demnach seit 2016 leicht (zwei Prozent) gestiegen.

Mit Stand von Ende 2015 waren in Salzgitter rund 103.000 Einwohner wohnhaft. Rund 16.000 davon, also circa 15,5 Prozent, waren ausländische Mitbürger. An der Gesamtheit der Straftaten haben die nicht Deutschen einen Anteil von rund 29 Prozent. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Rohheitsdelikte und Diebstahlkriminalität. Im Bereich der sexuellen Straftaten liegt der Wert weit unter der durchschnittlichen Beteiligung.

Übergriffe auf Beamte


Es sei ein klarer Trend zu erkennen: Die Bereitschaft zu Übergriffen auf Polizeibeamten ist deutlich gestiegen. Von 2015 auf 2017 hat sich die Anzahl verdoppelt. Besonders häufig käme es zu Widerständen im Zusammenhang mit übermäßigen Alkoholkonsums. Auch wenn die Beamten regelmäßig entsprechende Trainings bekämen, sei dies ein großer Problem. Das Innenministerium arbeite hier bereits an Lösungsansätzen, so Warnecke.

Ein Beispiel nannte der Polizeichef: Erstam vergangenen Samstag sei es in Wolfenbüttel zu einem Übergriff gekommen, bei dem auf einen am Boden liegenden Polizisten eingetreten worden war. Dieser erlitt erhebliche Kopfverletzung und war nicht mehr dienstfähig (regionalHeute.de berichtete).


mehr News aus Salzgitter


Themen zu diesem Artikel


Polizei