Salzgitter. Heute präsentierte die Polizei Salzgitter die Kriminalstatistik für 2016 und zog ein positives Fazit. Es seien in vielen Bereichen positive Tendenzen zu erkennen.
PolizeidirektorWilfried Berg präsentierte zusammen mit dem Leiter desZentralen Kriminaldienstes, Bernhard Bergmann, die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik für Salzgitter. Besondere Auffälligkeiten würde es hier nicht geben.
"Salzgitter ist weiterhin eine sichere Stadt", fasstBerg bereits zu Beginn des Gesprächs in der Polizeidirektion das Ergebnis zusammen. Zwar sei die Anzahl der Straftaten gestiegen (insgesamt 6553), dies würde aber zu den ebenfalls wachsenden Einwohnerzahlen passen. Im 5-Jahres-Durchschnitt seien in fast keinem Bereich unübliche Bewegungen bemerkbar. Es sei vielmehr ein großer Erfolg, dass die Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr wieder gesteigert werden konnte (auf 60,51 Prozent).
Flüchtlinge unauffällig
Viele Bürger seien in Sorge gewesen, dass sich durch die gesteigerte Zahl an Flüchtlingen eine besondere Krise anbahnen würde. Dies konnte die Statistik zu großen Teilen widerlegen. Selbstverständlich habe es eine gesteigerte Zahl an Straftaten gegeben, oft habe es sich dabei um Körperverletzung gehandelt. In den meisten Fällen hätte es sich dabei aber um Streitigkeiten untereinander und in den Unterkünften gehandelt. Dies sei eine relativ normale Bewegung, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammenwohnen.
Wohnungseinbrüche
Ein großes, bundesweites Thema ist der Wohnungseinbruch. Hier gab es in den letzten Jahren eine deutliche Steigerung und die Polizei hat bereits viele Schritte eingeleitet, um das Problem in den Griff zu bekommen. So wurden auch in Salzgitter neue Wege gefunden den Wohnungseinbruch zu minimieren. Berg verkündete stolz, dass es nicht nur einen Rückgang an Straftaten in diesem Bereich gab, sondern auch eine deutliche Steigerung der Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden konnte.
Gezielte Kontrollen und der Einsatz moderner Analyseverfahren hätten hier einen guten Erfolg erzielt. Jüngst eingeführt, soll die Software PreMAP ab sofort bei der Vorhersage von Verbrechen helfen. Die Software werde inEinsatzwagen genutzt und könne auf einer Karte die aus den Statistiken errechnete Wahrscheinlichkeit für einen Einbruchaufzeigen.
Weiterhin sei es die gute Präventionsarbeit, die den Bürgern helfen würde, ihre Häuser gegen Einbruch zu sichern. Immerhin rund 40 Prozent der Taten würde beim Versuch scheitern, erklärte Bernhard Bergmann.
Häusliche Gewalt
Eine unerwartete Welle von häuslicher Gewalt erweckte die Aufmerksamkeit der Polizei. Es sei hier zu einem mehr als deutlichen Anstieg an Straftaten gekommen, fast doppelt so viele wie noch 2015. Woran genau diesliegen würde, könne momentan nicht abgeschätzt werden.
Polizisten sind Menschen
In diesem Zusammenhang sprachen die Polizisten auch über Übergriffe auf Beamte. Hier seien es nicht nur die körperlichen Übergriffe, auch verbale Attacken auf Kollegen und Kolleginnen würden manchmal sehr an die Substanz gehen. "Unter jeder Uniform befindet sich auch ein Mensch", so Berg, und dieser verdiene eine grundsätzliche Achtung.
Fazit
Alles in allem sei man trotzdem sehr zufrieden mit der eigenen Arbeit, aber auch mit der Bereitschaft der Bürger Straftaten aufzuzeigen. Thomas Klay bestätigte dies auch für den Bereich Baddeckenstedt, für den er ebenfalls die aktuelle Statistikvorlegte. Hier seien allerdings andere Zahlen zu erwarten, immerhin handele es sich hier um einen eher ländlichen Bereich in der Samtgemeinde.
Berg lobte explizit die tolle Arbeit seiner Kollegen, die einen wirklich hervorragenden Jobleisten würden. Diese sei, gerade wegen des hohen Krankenstandes letztes Jahr, nicht immer einfach. Das Durchschnittsalter der Beamten in der Polizeidirektion sei nicht das jüngste, trotzdem sei es aber erstaunlich, wie viele Arbeitsstunden man trotzdem habe aufbringen können.
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