Rasen- und Gebüschflächenpflege: Forstamt Liebenburg setzt auf Ziegen

Die Ziegen sollen dafür sorgen, dass die Ende letzten Jahres freigeschnittenen Flächen nicht wieder verbuschen.

Ziegen bei der Beweidung des Kalkmagerrasens.
Ziegen bei der Beweidung des Kalkmagerrasens. | Foto: Kerstin Hämpke

Salzgitter. Zur Wiederherstellung des Kalkmagerrasens im Naturschutzgebiet Speckenberg südöstlich von Salzgitter-Bad wurden Ende letzten Jahres auf einer 0,8 Hektar großen Fläche Bäume und Sträucher entfernt. Jetzt gilt es, das Ergebnis dieser Pflege- und Entwicklungsmaßnahme zu sichern. „Während hierbei noch schwere Maschinen zum Einsatz kamen, sorgen nun auf insgesamt 2,5 Hektar Rasen- und Gebüschflächen die Ziegen von Dieno Ehlers aus Klein-Mahner dafür, dass die Landschaft nicht wieder verbuscht und dass den Böden Nährstoffe entzogen werden“ sagt Revierleiter Lucas Prescher vom Forstamt Liebenburg in einer Pressemitteilung der Niedersächsischen Landesforsten.


Gefördert würden dadurch wertvolle und seltene Arten wie Fransen-Enzian, Gewöhnliches Sonnenröschen und als Orchideenart auch das Stattliche Knabenkraut. Von den trockenwarmen Standorten und der offenen Landschaft des Biotops würden auch zahlreiche Insekten profitieren. „Der naturschutzfachliche Wert liegt in der dem Standort angepassten „mageren“ Flora sowie der begleitenden sehr seltenen Insektenfauna, die auf diesen steinig-trockenen Flächen klarkommt, während sie auf wüchsigeren Standorten untergeht, das heißt gegenüber den dort üppig wachsenden Arten nicht konkurrenzkräftig genug ist“, so Prescher. Einige dieser typischen Magerrasenarten würden nur an diesem Standort im Salzgittergebiet vorkommen.

Während in den letzten Jahren Galloway-Rinder zur Beweidung eingesetzt wurden, würden vorwiegend auf den entkusselten Flächen Ziegen zum Einsatz kommen, deren Vorzug gegenüber Schafen und Rindern in einem sehr guten Verbiss der frisch ausgetriebenen Gehölze liege. Mit Dieno Ehlers habe ein in der Landschaftspflege erfahrener Tierhalter gewonnen werden können, der neben Leineschafen vorwiegend Bunte und Weiße Deutsche Edelziegen zur Beweidung einsetze und nebenbei auch Milchprodukte und sogar Speiseeis aus dieser extensiven Haltung erzeuge.

Je nach Aufwuchs und Witterung würden 40 Tiere im Naturschutzgebiet für drei bis vier Wochen anzutreffen sein. Da auch eine Hangfläche im Süden des Naturschutzgebiets beweidet werden soll, werde die Nutzung des Wanderweges zum Kassebusch für eine Zeit lang eingeschränkt sein. Die Besucher werden um Verständnis für die vorübergehende Sperrung durch die Pflegemaßnahme gebeten. Das Projekt erfolge in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Salzgitter.


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