Salzgitter AG mit bestem Halbjahresresultat seit 2008

Ein Gewinn vor Steuern in Höhe von 305,7 Millionen Euro wurde erwirtschaftet. Bis Ende 2025 soll die erste wasserstoffbasierte Stahlerzeugung gelingen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2021 den höchsten Vorsteuergewinn seit den Ausnahmegeschäftsjahren 2007 und 2008. Wesentliche Treiber dieses Resultates waren die über die gesamten ersten sechs Monate dynamisch anziehenden Walzstahlerlöse in Verbindung mit der anhaltenden Marktbelebung, die sich insbesondere auf die Ergebnisentwicklung der Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel positiv auswirkte. Der Beitrag der Beteiligung an der Aurubis AG war abermals sehr erfreulich. Das berichtet die Salzgitter AG in einer Pressemitteilung.


Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns stieg in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2021 auf 4.435,5 Millionen Euro und lag damit signifikant über dem Vergleichswert der von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahresperiode (H1 2020: 3.631,0 Mio. Euro). Die 305,7 Mio. Euro Gewinn vor Steuern (H1 2020: – 127,8 Mio.) enthalten 91,0 Mio. Euro Beitrag der nach der Equity-Methode (IFRS-Bilanzierung) ausgewiesenen Beteiligung an der Aurubis AG (H1 2020: 34,0 Mio.). Aus 230,6 Mio. Euro Nachsteuergewinn (H1 2020: – 144,7 Mio.) errechnen sich 4,20 Euro Ergebnis je Aktie (H1 2020: – 2,70) sowie 16,4 Prozent Verzinsung des eingesetzten Kapitals (H1 2020: – 6,3 Prozent). Mit 33,3 Prozent blieb die Eigenkapitalquote sehr solide. Die Nettofinanzposition bewegte sich trotz des höheren Geschäftsvolumens und gestiegener Preise für Rohstoffe und Fertigprodukte mit – 422,5 Mio. Euro auf dem Niveau des Bilanzstichtages zum Jahresende 2020 (– 431,7 Mio. Euro). Der Wert der erworbenen CO2-Zertifikate für die am 1. Januar 2021 begonnene vierte Periode des Europäischen Treibhausgas-Emissionshandelssystems beläuft sich inzwischen auf nahezu 1 Milliarde Euro.

Mehr als 9 Milliarden Euro Umsatz erwartet


Unter dem Vorbehalt einer trotz latenter Corona-Krise stabilen Marktentwicklung in der zweiten Jahreshälfte wird die im Juni angehobene Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021 bestätigt. Für den Salzgitter-Konzern rechne man mit einem auf mehr als 9 Milliarden Euro gesteigerten Umsatz, einem Vorsteuergewinn zwischen 400 und 600 Mio. Euro sowie einer sichtbar über dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).


Der seit 1. Juli 2021 amtierende Vorstandsvorsitzende Gunnar Groebler kommentiert wie folgt:
„Der Salzgitter-Konzern verzeichnete das beste Halbjahresergebnis seit mehr als zehn Jahren. Dieses erfreuliche Resultat ist nicht nur eine Bestätigung unserer Leistungsfähigkeit; es gibt uns auch für die anstehenden Aufgaben Rückenwind. Ich habe in den vergangenen drei Monaten viele Konzern-Gesellschaften aus allen Geschäftsbereichen besucht und mich im Dialog mit den Kollegen vor Ort intensiv ausgetauscht. Das Potential des Salzgitter-Konzerns ist beeindruckend. Wir haben einen internen Prozess angestoßen, um nach der erfolgreich umgesetzten Konzernstrategie `Salzgitter AG 2021´ nun die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen. Wir nehmen uns für die Ausarbeitung der neuen Konzernstrategie die notwendige Zeit und werden sie voraussichtlich im Frühjahr 2022 vorstellen. Die Themen Nachhaltigkeit und insbesondere Dekarbonisierung werden hierbei zentrale Bausteine sein. Entscheidend bleibt die zügige Realisierung unseres Konzeptes für eine CO2-arme Stahlproduktion mit SALCOS – SAlzgitter Low CO2-Steelmaking. Unsere Ambition ist es, bereits Ende 2025 mit der wasserstoff- basierten Stahlerzeugung starten zu können. Auf diese Weise werden wir über die stufenweise Reduzierung von 30 Prozent der CO2-Emissionen bis 2030 spätestens im Jahr 2050 eine CO2-Verminderung von über 95 Prozent erzielen und damit rund 1 Prozent der heutigen deutschen Emissionen vermeiden. Wir stehen – wie die gesamte Branche – vor einer gewaltigen Transformation und ich sehe uns gut gerüstet, diese erfolgreich zu gestalten. Ich freue mich sehr darauf, die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen gemeinsam mit dem gesamten Führungsteam anzugehen.“