Salzgitter. Im vergangenen Jahr waren es am Ende des Sommers vor allem die Reiserückkehrer, die das Infektionsgeschehen wieder in die Höhe trieben. Wie eine Anfrage von regionalHeute.de bei der Stadt Salzgitter ergab, scheint sich das in diesem Jahr nicht zu wiederholen. Zwischen dem 5. und 12. August gab es insgesamt 28 Neuinfektionen in Salzgitter. Nur fünf davon lassen sich auf Reiserückkehrer zurückführen.
Betroffen seien weniger Einzelpersonen, als viel mehr Familien und Paare. Das beinhaltet auch die 186 Personen in Quarantäne nach der Rückkehr aus einem Risiko- oder Virusvariantengebiet. Wer sich in einem solchen Gebiet aufgehalten hat, muss sich nach der Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland unverzüglich für zehn Tage, bei einem Virusvariantengebiet sogar 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Diese Quarantäne endet automatisch, wenn das Robert-Koch-Institut (RKI) das betreffende Land nicht mehr als Risikogebiet einstuft. Wird ein Genesenen- oder Impfnachweis bereits vor Einreise über das Portal Einreiseanmeldung.de übermittelt, so ist laut Bundesgesundheitsministerium keine Quarantäne erforderlich.
"Schwarze Schafe" auch bei der Einreise
Reiserückkehrer haben sich bei Test- und Quarantänepflichten also - je nach Land, aus dem eingereist wird - an Vieles zu halten. Wie gut das im Einzelfall klappt, lasse sich pauschal nicht sagen. "Sicher gibt es vereinzelt 'schwarze Schafe' - wie in anderen Lebenslagen auch", gibt Stadtsprecherin Simone Kessner zu und ergänzt: "Nach wie vor gilt, dass ein Verstoß gegen Quarantäneauflagen kein Kavaliersdelikt ist und konsequent verfolgt wird." Das Gesundheitsamt arbeite dabei eng mit dem kommunalen Ordnungsdienst zusammen, der die Einhaltung der Quarantänemaßnahmen überprüft.
Wie Simone Kessner weiter erklärt, lasse sich nicht feststellen, ob Risikogebiete eher gemieden werden oder ob dies bei den Reisetätigkeiten keine Rolle spielt: "Die Reiserückkehrer kommen überwiegend aus den typischen Urlaubsländern oder ihren Heimatländern. Ob das bedeutet, dass Risikoländer gemieden werden oder ob es hierfür andere Gründe gibt, kann nicht beurteilt werden und spekulieren werden wir nicht."
Bei Kontaktnachverfolgung gut aufgestellt
Das Gesundheitsamt der Stadt Salzgitter sei aktuell bei der Kontaktnachverfolgung zum Durchbrechen von Infektionsketten gut aufgestellt. Ganz ohne Unterstützung klappe es aber laut Kessner nicht: "Aktuell werden die Mitarbeitenden im Gesundheitsamt von vier Mitarbeitenden anderer Organisationseinheiten der Stadtverwaltung, vier Mitarbeitenden des Landes sowie drei Scouts des RKI unterstützt."
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