Salzgitter. Im Oktober letzten Jahres berichtete regionalHeute.de über ein Salzwasserproblem im Rosengarten in Salzgitter-Bad. Schon damals wurden Schäden an der Vegetation befürchtet. Nun beschäftigt der Fall auch Polizei und Staatsanwaltschaft.
Ortsbürgermeister Andreas Triebe hatte seinerzeit auf das Problem aufmerksam gemacht. Damals war offenbar salzhaltiges Grundwasser aus einer Baugrube am Klesmerplatz abgepumpt und in den Bereich des Rosengartens geleitet worden. Zwar wurden Gegenmaßnahmen getroffen, doch hat das Salzwasser vermutlich seine Folgen hinterlassen. Denn ein Mammutbaum, ein seltenes chinesisches Rotholz, den Triebe seinerzeit ausdrücklich in Gefahr sah, ist tatsächlich eingegangen.
Anonyme Anzeige
Nun erreichte regionalHeute.de die Information, dass in der Sache anonym eine Anzeige gegen die Stadt Salzgitter gestellt worden sei. Wir fragten zunächst bei der Polizei an, was an der Sache dran ist. Dort bestätigte man uns lediglich, dass ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf eine Bodenverunreinigung eingeleitet wurde. Für weitere Informationen verwies man an die zuständige Staatsanwaltschaft.
Doch auch dort hält man sich bedeckt. "Ich kann den Eingang der Strafanzeige bestätigen. Wir prüfen derzeit, ob es einen Anfangsverdacht für eine Straftat, insbesondere eines Umweltdelikts, gibt", so Christian Wolters, Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Derzeit gebe es aber keine Ermittlungen im eigenen Sinne, sondern lediglich Vorermittlungen. Und diese richteten sich gegen Unbekannt.
Das sagt die Stadt
Die Stadt Salzgitter äußert sich auf Nachfrage auch zu dem Thema. Man habe als Untere Wasserbehörde die Entnahme und Einleitung von Grundwasser auf Antrag der Vorhabenträgerin genehmigt. "Die in der Stadtverwaltung vorliegenden Unterlagen wurden aufgrund der anonymen Strafanzeige unverzüglich der Ermittlungsbehörde übergeben", berichtet Simone Kessner, Pressesprecherin der Stadt Salzgitter.
Auch zu dem betroffenen Baum seien Untersuchungen durchgeführt worden. "Im Rahmen einer gutachterlichen Untersuchung wurde festgestellt, dass die Nährstoffversorgung des Baumes unausgewogen ist", so Kessner. Ein sehr hoher Stickstoffgehalt stehe einem Mangel an Phosphor gegenüber. Außerdem habe in der zurückliegenden außergewöhnlich trockenen Periode Wassermangel geherrscht. Eine hohe Belastung mit Natrium und Chlorid sei ebenfalls festgestellt worden. "Es gibt also nicht den einen Grund für die schlechte Vitalität des Baumes, sondern diese ist das Ergebnis des Zusammentreffens der zuvor beschriebenen drei Faktoren", heißt es aus dem Rathaus.