Schilder erinnern an KZ Salzgitter-Bad


Die Vorsitzenden des Arbeitskreises Stadtgeschichte, Krimhild Weber-Rothmaler (Mitte, rechts vom Schild) und Eva Freudenstein (6. Von rechts), Kulturdezernent Eric Neiseke (5. Von rechts) und Vertreter der Stadtverwaltung Salzgitter übergaben die Tafeln der Öffentlichkeit. Foto: Stadt Salzgitter
Die Vorsitzenden des Arbeitskreises Stadtgeschichte, Krimhild Weber-Rothmaler (Mitte, rechts vom Schild) und Eva Freudenstein (6. Von rechts), Kulturdezernent Eric Neiseke (5. Von rechts) und Vertreter der Stadtverwaltung Salzgitter übergaben die Tafeln der Öffentlichkeit. Foto: Stadt Salzgitter | Foto: Stadt Salzgitter

Salzgitter. Zwei Informationstafeln auf dem Parkplatz am Union-Sportplatz in Salzgitter-Bad erinnern jetzt an das frühere Frauenkonzentrationslager an diesem Ort. Dies teilte die Stadt mit.


Was diesem unscheinbaren Platz kaum anzusehen ist: Hier befand sich ein KZ-Außenlager des Konzentrationslager Neuengamme. Seit 1994 erinnert, dank privater Spenden, bereits ein Gedenkstein an die Opfer des Frauenkonzentrationslagers. Die Tafeln vertiefen diese Informationen, indem sie nicht nur die Geschichte des Lagers, sondern auch das Schicksal dort inhaftierter Frauen beschreiben.

Die Vorsitzenden des Arbeitskreises Stadtgeschichte, Krimhild Weber-Rothmaler und Eva Freudenstein, Kulturdezernent Eric Neiseke und Vertreter der Stadtverwaltung Salzgitter übergaben die Tafeln der Öffentlichkeit , anwesend waren auch Mitglieder des Arbeitskreises Stadtgeschichte e.V. und des Betriebsrates der Salzgitter Flachstahl GmbH.

Traurige Geschichte


Ab 1942 befand sich hier das Lager 43, ein Zivilarbeiterlager der Bergbau AG. Es wurde im Spätsommer 1944 geräumt, um ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme (bei Hamburg) einzurichten. Am 13. September 1944 überstellte die SS etwa 270 Frauen aus dem KZ Ravensbrück in das KZ Salzgitter-Bad, später dann noch einmal knapp 250. Der Großteil der Frauen war aus politischen Gründen inhaftiert worden, darunter eine große Gruppe polnischer Frauen, die während des Warschauer Aufstandes verhaftet wurden. Sie wurden zur Arbeit in der Industrie gezwungen, überwiegend in der damaligen Bergbau AG. Die schwere Arbeit, fehlende Schutzkleidung, Mangelernährung, schlechte hygienische Umstände und fehlende medizinische Versorgung führten zu schweren Krankheiten und Tod.

Zwei Tafeln, zwei Schicksale


Für die Informationstafeln hat der Arbeitskreis Stadtgeschichte zwei Schicksale herausgegriffen. Das der 19-jährigen Slowenin Zora Sekardi, die 1945 nach der Geburt ihrer Tochter im Lager verstarb und das der 17-jährigen Polin Joanna Kiaca, die mit dem Räumungstransport ins Lager Bergen-Belsen überwiesen wurde, wo sie 1945 befreit wurde. Zusammen mit anderen Überlebenden setzte sie sich dafür ein, dass das KZ Salzgitter-Bad nicht vergessen wird.

Mit den Tafeln, so die Erste Vorsitzende des Arbeitskreises Stadtgeschichte, Krimhild Weber-Rothmaler werde ein weiterer Teil der Stadtgeschichte sichtbar gemacht. Die Schilder seien eine Mahnung gegen Ausgrenzung und Respektlosigkeit.

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(Fotos: Rudolf Karliczek)

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