Salzgitter. Eine besondere Auszeichnung für eine herausragende und beispielhafte Arbeit: In diesem Jahr erhielt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Ortsgruppe Salzgitter-Bad die „Bunte Sole“ 2025. Rund 700 Gäste erlebten am Sonntag in der Aula des Gymnasiums Fredenberg eine abwechslungsreiche Veranstaltung, Das berichtet die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung.
Das Referat für Integration und der Bürgerservice für Migranten (BSfM) hatten ein vielfältiges Programm aus Unterhaltung, Kleinkunst, Musik und Entertainment organisiert: Mit dabei waren die Robert Beitsch & Crew, Anissa Loucif, Momo, Violin-Duo Angelstrings und die Tänzerinnen und Tänzer der Tanzschule Kwiatkowski aus Salzgitter.
"Viele positive Beispiele in der Stadt"
Stefan Klein, Erster Bürgermeister der Stadt Salzgitter, bedankte sich im Namen des Oberbürgermeisters Frank Klingebiel, dem Rat der Stadt und der Verwaltung bei den vielen Engagierten, die sich für die Integration engagieren. „Die Integration hat in und für Salzgitter einen sehr hohen Stellenwert. Dank der vielen Engagierten gibt es dafür viele positive Beispiele in unserer Stadt“, betonte Stefan Klein. Das werde an einem Tag wie heute sichtbar gemacht.
Moderator und Organisator Dincer Dinc sorgte in bewährter unterhaltsamer Weise für einen vergnüglichen Nachmittag, bevor er in seiner Laudatio die diesjährigen Siegerinnen und Sieger bekannt gab: Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Ortsgruppe Salzgitter-Bad. Die Ehrenamtlichen hätten es geschafft, für Frauen mit Migrationsgeschichte einen Schwimmkurs anzubieten, damit diese ihre Angst vor dem Wasser überwinden und das Schwimmen lernen konnten.
"Integration beginnt im echten Leben"
Dincer Dinc betonte in seiner Laudatio, dass die Ehrenamtlichen der DLG-Ortsgruppe Salzgitter-Bad genau das gemacht haben. „Wir feiern einen Verein, der nicht nur Leben rettet – sondern auch Vertrauen schenkt. Der gezeigt hat, dass Integration nicht in Konzeptpapieren beginnt, sondern im echten Leben. Am Beckenrand. Im Gespräch. Im gemeinsamen Miteinander. Was die Ehrenamtlichen geleistet haben, ist mehr als ein Schwimmkurs. Es ist eine Geschichte von Mut, Vertrauen und Begegnung“, betonte Dincer Dinc.
Dabei war der Anfang nicht leicht. Skepsis, Zurückhaltung und Sprachbarrieren waren auf beiden Seiten zu spüren, die dann überwunden wurden: Acht Frauen aus Salzgitter kamen von Januar bis Juni jeden Samstag von 20 bis 21 Uhr ins Thermalsolbad, um ihre Ängste zu überwinden und das Schwimmen zu lernen. Die Schwimmtrainerinnen und Rettungsschwimmer/innen wurden akzeptiert und lernten nach und nach das Schwimmen. Anstelle von Unsicherheit entstand Vertrauen. Die Teilnehmerinnen freuten sich ebenso über die vielen Tipps vom Beckenrand und aus dem Wasser.
„Und dann passierte etwas, das man nicht planen kann: Vertrauen. „Da wurde nicht nur geschwommen. Da wurde zugehört. Da wurde gemeinsam geschwiegen, wenn die Angst zu groß war. Und gemeinsam gejubelt, wenn sie überwunden wurde. Eine Frau sagte nach dem Kurs: „Früher war das Meer für mich bedeutungslos – heute bedeutet es Freiheit.“ Eine andere: „Ich habe mich selbst überrascht. Ich bin gesprungen. Ich bin getaucht. Ich bin stolz.“ Und das Team? Sie haben nicht nur gelehrt, sondern gelernt. Sie haben gesehen, wie viel Kraft in diesen Frauen steckt. Wie viel Wille. Wie viel Hoffnung. Sie kamen als Ausbilder – und gingen als Verbündete“, führte Dincer Dinc aus.
Anfang für ein neues Miteinander
Dieses Projekt sei ein Anfang für ein neues Miteinander, für Selbstverwirklichung und für Emanzipation. Besonders erfreulich sei, dass bereits 18 weitere Anfragen von Frauen mit Migrationsgeschichte vorliegen.
„Die Bunte Sole 2025 geht deshalb nicht an einen Verein, der Schwimmen lehrt. Sondern an einen Verein, der Türen öffnet. Der zeigt, wie aus Fremdheit Nähe wird. Wie aus einem Kurs eine Bewegung entsteht. Wie Integration gelingt – leise, aber wirkungsvoll“, führte der Moderator unter großem Beifall aus.