Streik am Werkstor: 2.000 Stahlarbeiter legen die Arbeit nieder

Damit wurde der Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht. Aufgerufen zum Streik hatte die IG Metall.

Großer Streik in Salzgitter.
Großer Streik in Salzgitter. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Hitzige Stimmung bei eisigen Temperaturen: Rund 2.000 Warnstreikende kamen am heutigen Freitag aus dem Stahlwerk in Salzgitter, um ihren Unmut über die Arbeitgeberseite in der laufenden Stahltarifrunde und ihre Unterstützung für die Forderungen der IG Metall zum Ausdruck zu bringen. Dies teilte die IG Metall mit.



"Das war heute ein lautes Signal an die Arbeitgeber, dass ihr Verhalten am Verhandlungstisch völlig unverständlich ist. Die Beschäftigten in Salzgitter, aber auch an vielen weiteren Stahlstandorte in ganz Deutschland, stehen hinter der IG Metall und werden für die Forderungen weiter auf die Straße gehen. Seit dem 1. Dezember waren bereits mehr als 17.000 Kolleginnen und Kollegen bundesweit im Ausstand und es werden weitere folgen, solange bis der Protest endlich zur Einsicht bei den Arbeitgebern führt!", erklärt Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter.

Auch in den kommenden Wochen


Der klirrenden Kälte vor dem Werkstor werde man, wenn notwendig, auch in der Folgewoche mit hitzigen Streiks begegnen. Spürbar länger und härter könnte die Eskalation noch werden, mahnt der Metaller. Die IG Metall setzt sich für eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ein. Zusätzlich fordert die Gewerkschaft eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und die Verlängerung der Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung.

Nur ein Angebötchen


"Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Tarifverhandlung in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie ein 'Angebötchen' präsentierten, lehnten sie sich in der zweiten Verhandlungsrunde wieder zurück und nahmen dort keine Verbesserung ihres Angebotes vor", so die IG Metall. In einer weiteren Verhandlungsrunde am gestrigen Tag hätte es zumindest erste, unter der Lupe erkennbare Bewegungen der Arbeitgeberseite bei der Frage der Arbeitszeit gegeben.

"Auf Zeit zu spielen, hilft in der aktuellen Zeit niemandem. Sowohl Unternehmen als auch insbesondere die Beschäftigten brauchen Planungssicherheit. Den Verhandlungsprozess jetzt hinauszuzögern, ist ein Spiel mit den Sorgen der Kolleginnen und Kollegen. Sollte nicht schnell deutliche Bewegung in die Tarifrunde kommen, werden wir noch zwei, drei Gänge hochschalten und unsere Protestmaßnahmen intensivieren. Unser Werkzeugkasten ist noch randvoll!", führt der Bezirksleiter der IG Metall aus.


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