Salder. Am Samstag wurden Passanten am Schlossteich in Salder auf ein großes Fischsterben aufmerksam. Zahlreiche Fische, auch größere Karpfen, trieben regungslos und tot auf der Wasseroberfläche. Einige Spaziergänger stellten prompt eine Vermutung auf, welche Polizei und Stadt jedoch nicht bestätigen können.

"Es sah so aus, als ob die Bäuche der Fische aufgebläht waren", beschreibt ein Augenzeuge die biblischen Szenen auf dem Schlossteich. Auch auf der Wiese lagen die sterblichen Überreste der Fische verteilt herum. Für andere Augenzeugen war der Schuldige klar: Schwarzpulver. Denn eine Woche zuvor wurden beim Tag des Museumsfestes Kanonen gezündet. Es sei - so jedenfalls die Theorie - Schwarzpulver oder etwas Ähnliches ins Wasser gekommen, was den Teich "vergiftet" habe.

Polizei und Stadt sehen Schuld beim Wetter

Das Fischsterben im Schlossteich Salder. Foto: Rudolf Karliczek

Auch die Polizei wurde von Augenzeugen gerufen und machte sich vor Ort ein Bild. Auf Nachfrage von regionalHeute.de kann sie diese Theorie nicht bestätigen. Sie gibt, nach Gesprächen mit örtlichen Anglern, dem Wetter der letzten Tage die Schuld. Denn es sei entweder durch die Hitze oder durch Temperatursprünge zwischen der kalten Nacht und dem heißen Tage der Wasserspiegel und der Sauerstoffgehalt gesunken. Dies hätte auch woanders stattfinden können und sei nicht ein für diesen Teich spezifisches Phänomen.

Die Polizei machte sich ein Bild von der Lage. Foto: Rudolf Karliczek

Ähnlich erklärt es auch die Stadt. Auf Nachfrage von regionalHeute.de berichtet auch sie, dass die Fische an einem Sauerstoffmangel gestorben seien. Warum der Gehalt zu niedrig war, wisse die Stadt bisher nicht. Eine Geschichte des Fischsterbens weise der betroffene Teich unterdessen nicht auf. Vergleichbare vorherige Ereignisse seien hier also nicht bekannt. Ein direkter Zusammenhang mit den Kanonen, wie so mancher Passant vermutet, wird vonseiten der Stadt indes ebenfalls nicht gesehen. Jetzt möchte die Stadt kurzfristige Maßnahmen zur Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Gewässer umsetzen. So etwa die Zufuhr von Frischwasser und durch Einbringung von Sauerstoff durch Wasserbelüfter.

Tote Fische im Schlossteich Salder. Foto: Rudolf Karliczek