Salzgitter. Am heutigen Montag fand an allen VW Standorten die Aktion „5 vor 12“ statt, in deren Rahmen die Betriebsräte die Beschäftigten über die Sparpläne der Konzernleitung informierten. Dies sei eine Reaktion auf die mangelhafte Informationspolitik des Vorstandes. Am Tor 1 des VW-Standortes Salzgitter war es Betriebsratsvorsitzender Björn Harmening der zur Belegschaft sprach. Darüber berichtet der VW Betriebsrat Salzgitter in einer Pressemitteilung.
Die Veranstaltungen sollten die Belegschaft ins Bild setzen über die bisherigen Krisengespräche zwischen Gesamtbetriebsausschuss und Vorstand. Denn immer noch nehme der Vorstand Werksschließungen, Massenentlassungen und Lohneinbußen nicht vom Tisch. Hierbei sei er jetzt konkreter geworden. Insgesamt sollen laut Vorstand drei fahrzeugbauende Standorte in Deutschland geschlossen werden.
Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft
Die Unsicherheit über die Zukunft der Standorte und die Arbeitsplätze der Beschäftigten sei groß. Viele von ihnen sorgten sich um ihre Jobs, und es gelte nun, alle VW-Standorte zu sichern. Die möglichen Werksschließungen würden erhebliche Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und die betroffenen Familien haben.
Halbierung am Standort Salzgitter
Auch die Information vom Konzern-Technikvorstand Thomas Schmall, dass es nur noch einen Zellfertigungsblock am Standort geben werde und somit nur noch 50 Prozent der ursprünglich zugesagten Kapazitäten an dem Standort Salzgitter aufgebaut werden soll, ist noch nicht vom Tisch. „Dies stellt eine deutliche Kampfansage an die Belegschaft des Werkes dar und bricht mit Vereinbarungen“, sagte Björn Harmening.
Björn Harmening machte die Forderungen des Betriebsrates sowohl auf Ebene des Standortes als auch des Gesamtbetriebsausschusses deutlich. Unter anderem fordert der Betriebsrat darin die Sicherung aller Standorte, die Beibehaltung der Beschäftigungssicherung, ausreichende und verlässliche Zusagen für die Standortbelegungen und eine einheitliche Steuerung der Marken durch den Konzernvorstand.
„Mit dem Betriebsrat wird es keine Standortschließungen geben und die Kollegen und Kolleginnen werden notfalls erbitterten Widerstand gegen derartige Pläne leisten“, so der Betriebsratsvorsitzende. Die wirtschaftlichen Herausforderungen und die Notwendigkeit zur Umstrukturierung seien tiefgreifender als erwartet. Aus diesem Grund forderte Harmening auch die Politik auf, die Energiekosten für die Industrie und für Privatverbraucherinnen und -verbraucher zu senken und endlich eine nachhaltige Industriepolitik umzusetzen.
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