Wie verbreitet sind Ratten in Salzgitter wirklich?

Im Rat der Stadt äußerte sich die Verwaltung zu einer Einwohnerfrage, in der die kürzlich geschilderte entspannte Situation angezweifelt wird.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Salzgitter. Anfang November berichtete regionalHeute.de über eine Unterrichtung der Verwaltung im Ausschuss für Feuerwehr und öffentliche Ordnung bezüglich des Rattenaufkommens in der Stadt Salzgitter. Darin zitiert wird auch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, das der Stadt bescheinigt, "praktisch rattenfrei" zu sein. Offenbar etwas anders sieht dies ein Bürger der Stadt, der das Thema im Rahmen der Einwohnerfragestunde in der gestrigen Ratssitzung zur Sprache brachte.



"Ist dem städtischen Kammerjäger beziehungsweise dem zuständigen Ausschuss für Feuerwehr und Ordnung bekannt, dass sich die Ratten dieser Stadt mittlerweile nicht mehr nur noch in der Kanalisation, die angeblich rattenfrei ist, aufhalten, sondern auch Baue beziehungsweise Nester direkt neben Müllcontainern haben und sich von Salder kommend in Richtung Norden ausgebreitet haben und man mittlerweile nachts mehr Ratten in Lebenstedt antrifft als Menschen?", heißt es in der Anfrage, die in der Ratssitzung verlesen wurde.

360 Rattenmeldungen bisher


Stadtrat Dr. Dirk Härdrich antwortete, dass es im Jahr 2022 im Gesundheitsamt bisher 360 Rattenmeldungen von Bürgern gegeben habe. Die Meldungen würden an den Schädlingsbekämpfer weitergegeben. Dieser setze die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen um. Die Bekämpfung erfolge, bis die ausgelegten Köder nicht mehr gefressen würden. "In Salder sind bisher sechs Meldungen im Jahr 2022 eingegangen, was nicht auf eine ungewöhnlich hohe Population schließen lässt", so Härdrich.

Zu Ratten in Altglascontainern, die der Fragesteller ausgemacht haben will, seien beim Gesundheitsamt bisher keine Meldungen eingegangen. Auch über Lebensmittel, die unweit der Salzgitter Tafel in Bruchmachtersen in den kleinen Wald- und Flurstücken entsorgt würden, sei der Verwaltung nichts bekannt. Der Stadtrat betonte, dass er es persönlich für unwahrscheinlich halte, dass Lebensmittel der Tafel hier entsorgt würden.

Kommen mit den Ratten Raubtiere?


Eine weitere als Frage verpackte Theorie bezog sich darauf, dass sich neben den Ratten auch natürliche Beutegreifer wie Dachse, Füchse, Baummarder, Eulen und Marderhunde in Lebenstedt ausbreiteten. Dirk Härdrich teilte hierzu mit, dass Wildtiere aller Art auch im Stadtgebiet von Salzgitter-Lebenstedt Bedingungen vorfänden, die es ihnen ermöglichten, sich in vorhandenen Nischen auszubreiten. Systematische Erhebungen, in welchem Umfang dies tatsächlich stattfinde, gebe es aber nicht. Einen Hinweis zum Zuzug des Marderhundes, der niedersachsenweit als etabliert gelte, könnte allenfalls eine signifikante Veränderung lokaler Jagdstreckenergebnisse liefern. Beim Marderhund ließen sich im Umland von Salzgitter-Lebenstedt solche Veränderungen aber nicht feststellen.


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