Wolfenbüttel. Samuel Seferino flüchtete 2011 aus dem Südsudan nach Deutschland und schaffte es schnell, ein Vorzeige-Beispiel von gelungener Integration zu werden. Trotzdem drohte ihm lange Zeit die Abschiebung. Jetzt hat die Härtefallkommission entschieden. Er soll eine Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr bekommen, die nach Ablauf verlängert werden kann, wenn er es schafft, gewisse Bedingungen zu erfüllen.
Auf diese Entscheidung hat Samuel Seferino lange gewartet. Seit bald fünf Jahren lebt er in Deutschland und trotzdem blieb immer das Gefühl der Ungewissheit. Nachdem sein zweiter Asylantrag abgelehnt worden war, hätte er jederzeit abgeschoben werden können. Die Dorfgemeinschaft in seinem Heimatort Hötzum und die Kirchengemeinde Evessen setzten sich allerdings für ihn ein. Samuel Seferino hatte nämlich schnell gezeigt, dass er Teil der Gemeinde ist. Sein Engagement in der Kirchengemeinde Evessen und seine offene und freundliche Art haben ihn in der Dorfgemeinschaft schnell beliebt gemacht. Freunde und Bekannte haben Unterschriften gesammelt und sich mit Briefen an die Härtefallkommission gewendet - und nach mehreren Monaten hat sich diese nun entschieden.
"Jahr auf Probe"
Steffen Köppe von der Samtgemeindeverwaltung Sickte hatte von der Härtefallkommission erfahren, dass Samuel Seferino der Aufenthalt in Deutschland zunächst für ein Jahr genehmigt werden soll. Diese Genehmigung sei nun zunächst so etwas wie ein Jahr auf Probe, erklärte Steffen Köppe. Samuel Seferino müsse in dieser Zeit seinen Pass aus dem Südsudan beschaffen und muss nachweisen, dass er nicht ins Sozialhilfenetz fällt. Kann er diese Bedingungen erfüllen, dann wird sein Aufenthaltstitel voraussichtlich zunächst um zwei Jahre erweitert, so Köppe. Bislang sieht es allerdings gut aus, dass Samuel Seferino diesen Anforderungen nachkommen kann. Er arbeitet schon länger bei McDonalds und finanziert sich sein Leben selbst. Außerdem, so Steffen Köppe, habe Samuel Seferino seine Geburtsurkunde samt beglaubigter Übersetzung bei sich, mit der er über die Botschaft eigentlich auch einen Pass aus dem Südsudan bekommen sollte.
Der Brief der Härtefallkommission mit dem Entscheid soll voraussichtlich in zwei bis drei Wochen ankommen, erklärte Steffen Köppe. Vorher soll er noch dem Inneniminister zur Unterschrift vorgelegt werden. Samuel Seferino erklärte gegenüber regionalHeute.de, dass er sich sehr über die Entscheidung der Härtefallkommission freue und darüber, dass das Gefühl der Ungewissheit jetzt erstmal vorbei sei.
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