Sanierung der Sidonienbrücke: BIBS sieht keinen Bedarf für einen Neubau

Das Brückengeländer solle erhalten bleiben, so die BIBS in ihrem Antrag.

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs.
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs. | Foto: BIBS-Fraktion

Braunschweig. Die bestehende Sidonienbrücke im Westlichen Ringgebiet solle unter Erhalt des Brückengeländers und unter Berücksichtigung des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Wallring“ saniert werden. Das hat die BIBS-Fraktion nun beantragt und die Denkmalschutzbehörden zur Überprüfung der aktuell vorliegenden städtischen Planung eingeschaltet. Dies berichtet die BIBS-Fraktion in einer Pressemitteilung.


„Wer am Ortstermin teilgenommen hat, konnte sich überzeugen: Die Sidonienbrücke passt sich sehr gut in das Gelände ein und ist vor allem durch das Geländer von 1905 ästhetisch sehr ansprechend“, erläutert BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs. „Die Sidonienbrücke funktioniert bei gegenseitiger Rücksichtnahme in der vorhandenen Form für alle Nutzergruppen. Probleme sind der unzweifelhaft vorhandene Sanierungsbedarf sowie die unfallgefährliche, steile und direkte Zufahrt vom Hohetorwall auf die Brücke (die im Übrigen nicht der Wegeführung der Krahe‘schen Wallanlagen entspricht, sondern erst anfangs der 1980er Jahre so eingerichtet wurde).

"Keine Neukonstruktion erforderlich"


In beiden Belangen ist für Abhilfe zu sorgen. Eine grundlegende Neukonstruktion der Brücke mit starkem Eingriff in die denkmalgeschützten Wallanlagen ist dafür aber nicht zwingend erforderlich. Zusätzlich führt der Weg aber zwischen Hohetorwall und Güldenstraße in einen Engpass, der die Leistungsfähigkeit des Weges als mögliche ‚Hauptfahrradstrecke‘ erheblich einschränkt. Mit der Beschaffenheit der Brücke hat das allerdings nichts zu tun. Die relevanten Denkmalschutzaspekte sind bisher nicht in angemessener Weise erörtert worden“, so Wolfgang Büchs.

Auf diesen Zusammenhang habe die BIBS-Fraktion beim Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur als oberster Denkmalschutzbehörde sowie beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege hingewiesen und um Überprüfung der vorliegenden städtischen Planung gebeten.
„Die von uns geforderte Alternativplanung wird auch vor dem Hintergrund der vorgesehenen Einsparungen im Rahmen des KGSt-Prozesses und absehbar notwendiger coronabedingter Haushaltseinsparungen als notwendig angesehen. Denn jede Entscheidung, die erhebliche Kosten nach sich zieht wie der 1,7 Millionen Euro teure Neubau der Brücke, sollte hinsichtlich kostengünstiger Alternativen geprüft werden. Es passt nämlich nicht gut zusammen, dass wir Mehrkosten für eine neue Brücke aufbringen, um auf der anderen Seite zur Einsparung von Haushaltsmitteln wieder Glyphosat bei der Grünflächenpflege einzusetzen oder bei sozialen Projekten das Geld zu kürzen“, so Wolfgang Büchs weiter.

"Alternativplanung nötig"


Unabhängig vom Kostenvorteil sei im Rahmen der diesjährigen Haushaltsverhandlungen der BIBS-Antrag "Sicherung Altbau statt Abriss und Neubau" beschlossen worden, der prioritär die Erhaltung alter Bausubstanz vorsehe. Vor diesem Hintergrund sei eine Alternativplanung, möglichst unter Erhalt der alten Baukonstruktion (völlig unabhängig davon, ob diese unter Denkmalschutz steht oder nicht) zwingend, wenn der Rat seine eigenen Beschlüsse respektiert.
„Zeitdruck, den Neubau der Sidonienbrücke zu beschließen, besteht nicht. Von daher erscheint es durchaus möglich, Alternativplanungen und die Bewertung der Denkmalschutzbehörden vor einer endgültigen Entscheidung abzuwarten“, schließt Wolfgang Büchs.