Schildkröte in Börßum gefunden: "Das passiert mindestens drei- bis fünfmal im Jahr"

Entlaufene Schildkröten sind in Wolfenbüttel häufiger, als man vielleicht vermutet.

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Schildkröten finden öfters ihren Weg ins Tierheim. Manchmal erst nach Jahren. (Archivfoto)
Schildkröten finden öfters ihren Weg ins Tierheim. Manchmal erst nach Jahren. (Archivfoto) | Foto: Sina Rühland

Wolfenbüttel. In Börßum staunte eine Anwohnerin nicht schlecht, als plötzlich eine riesige Schildkröte durch ihren Garten robbte. Die Gelbwangenschildkröte sei schon schmerzlich vermisst worden, wie Melanie Steliano, stellvertretende Leiterin des Tierheimes Wolfenbüttel auf Anfrage unserer Online-Zeitung erzählt. Der Besitzer habe sich bereits gemeldet und werde das Tier im Laufe des Nachmittages in Empfang nehmen. So läuft es aber nicht immer. Vermisste oder ausgesetzte Schildkröten sind in Wolfenbüttel häufiger, als man vielleicht vermuten mag.


"Sowas passiert bei dem Wetter öfter", sagt Steliano. Das aktuelle Wetter würde Wasserschildkröten dazu animieren, auf Wanderschaft zu gehen. "Die Schildkröte hatte wohl ein Wasserbecken und auch eine Umzäunung. Trotzdem ist sie irgendwie ausgebrochen." Kein Einzelfall, wie die stellvertretende Leiterin des Tierheims berichtet: "Jedes Jahr kriegen wir mindestens drei bis fünf Wasserschildkröten. Manche bleiben auch bei uns, weil sich niemand meldet".

Tiere überleben Jahre in der Wildnis


Häufig würden die Tiere auch einfach ausgesetzt: "Es ist bei Wasserschildkröten leider so, dass viele, die sie nicht mehr haben wollen sie einfach aussetzen, weil sie denken, dass die Tiere in heimischen Gewässern klarkommen." Bis zu einem gewissen Grad sei das auch zutreffend, da Schildkröten sehr anpassungsfähig seien. Sie ernähren sich von kleinen Fischen und Pflanzen und wenn es kalt wird, gehen sie in eine Winterstarre. "Wenn sie dann mal rauskommen, bringen die Leute die Tiere zu uns und denken, sie werden vermisst. Aber wahrscheinlich haben sie schon Jahre in irgendeinem Tümpel gewohnt", meint Steliano dazu.

Auf natürlichem Wege seien sie in jedem Fall nicht in die Natur gelangt. "Das ist dann sozusagen eine invasive Spezies. Sie gehören einfach nicht in öffentliche Gewässer", schlussfolgert Steliano. In jedem Fall gilt auch in diesem Sommer wieder: Augen auf für herumstromernde Tiere!


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