Region. Die kalte Jahreszeit naht, und mit dem Herbst startet die Heizsaison. Viele Haushalte senken die Raumtemperatur bewusst ab, um Energie und Kosten zu sparen. Dabei steigt jedoch das Risiko von Schimmelbildung. Um dem vorzubeugen, ist ein richtiges Heiz- und Lüftungsverhalten entscheidend. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Niedersachsen erklärt, welche Maßnahmen dabei helfen.
Schimmel in Wohnräumen ist nicht nur unschön, sondern kann auch die Gesundheit beeinträchtigen. Häufig wird die hohe Feuchtigkeit erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist. Ein Hygrometer und regelmäßiges, richtiges Lüften können helfen, das Risiko deutlich zu reduzieren.
Effektives Lüften: So geht’s richtig
Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern ist ideal, um schnell unangenehme Gerüche in Küche oder Bad loszuwerden. Anders ist es bei Feuchtigkeit nach dem Duschen, Kochen oder Schlafen. Hier empfiehlt sich ein kurzes Durchlüften, gefolgt von zwei bis drei Stunden Kipplüften, um die gespeicherte Feuchte aus Wänden, Handtüchern oder Matratzen zu entfernen. Der Energieverlust bleibt dabei gering, solange die Fenster nicht den ganzen Tag gekippt sind. Messungen zeigen, dass diese Methode effektiver trocknet als mehrmaliges Stoßlüften.
Tipp: Auch bei Frost feuchte Handtücher draußen aufhängen – kalte Luft ist trockene Luft, sie braucht nur mehr Zeit.
Luftfeuchte richtig einschätzen
Ein Hygrometer und Thermometer helfen, die Feuchtigkeit im Raum zu überprüfen. Die optimale Luftfeuchte hängt von der Bausubstanz ab: In ungedämmten Altbauten sind 25 bis 45 Prozent ideal, bei gut gedämmten Neubauten 35 bis 55 Prozent. Zusätzlich spielt die Raumtemperatur eine entscheidende Rolle, da kältere Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann. Das bedeutet: Je niedriger die Temperatur, desto weniger Feuchtigkeit kann die Luft halten, was zu einem Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit führt. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Schimmelbildung und andere Feuchtigkeitsschäden zur Folge haben. Daher ist es wichtig, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einem ausgewogenen Verhältnis zu halten, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten.
Bewusst heizen
Wer die Raumtemperatur absenkt, sollte unbedingt darauf achten, ausreichend zu lüften und die Feuchtigkeit in den Räumen kontrollieren. Wichtig ist auch, die Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen zu halten, damit warme, feuchte Luft nicht in kühlere Wohnräume wandert und ein Schimmelproblem verursacht oder verschärft.
Die Heizkörper nicht durch Verkleidungen, Möbel oder Vorhänge abdecken. Nur so ist die Leistung des Heizkörpers voll nutzbar und das Thermostatventil kann optimal funktionieren. Für jeden Raum sollte die richtige Temperatur gewählt werden:
• im Wohnzimmer und in der Küche reichen 18 bis 20 °C,
• im Bad sollten es 20 bis 22 °C sein,
• im Schlafzimmer sorgen 18 °C für einen angenehmen Schlaf.
Nachts und tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, kann die Temperatur gesenkt werden. Wie stark, hängt vom Feuchteniveau in der Wohnung ab: Je trockener die Wohnung ist, umso niedriger kann die Temperatur sein. Daher sollten die Luftfeuchte und -temperatur stets zusammen betrachtet werden, am besten mit Hilfe eines Thermo-/Hygrometers, das beide Größen gleichzeitig anzeigt.
Jetzt persönlichen Beratungstermin vereinbaren
Fragen zum Thema Schimmelvermeidung und -bekämpfung sowie zum gesunden Raumklima beantworten die unabhängigen Energiefachleute der Verbraucherzentrale. Persönliche Beratungsgespräche in einem von über 80 Beratungsstützpunkten in Niedersachsen sind kostenlos. Termine können unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 809 802 400 oder der lokalen Nummer 0511 911 96 0 zum Ortstarif vereinbart werden.
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