Berlin. Die Linke hat die Bundesregierung aufgefordert, jährlich mindestens eine Milliarde Euro für den Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in besonders verwundbaren Ländern zu zahlen. "Wer jährlich 65 Milliarden für die Subventionen von fossilen Energieträgern ausgibt, wird auch eine Milliarde jährlich für die Klimaschäden im Globalen Süden übrighaben", sagte der Vorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
Die zugesagten 100 Millionen seien ein "Tropfen auf den heißen Stein". Die Summe sei "eher ein Almosen, mit dem sich eines der reichsten Länder nicht von der Verantwortung freikaufen kann". Wenn man bedenke, dass allein die Kosten für den Wiederaufbau im Ahrtal nach den Überflutungen 2021 auf rund 3,8 Milliarden Euro geschätzt werden, erscheine dieser Betrag lächerlich klein. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am Donnerstag zu Beginn der Weltklimakonferenz überraschend je 100 Millionen Dollar (knapp 92 Millionen Euro) in den Fonds eingezahlt. Für mehr Klimagerechtigkeit fordert Schirdewan vielmehr harte Instrumente. Dabei stünden die reichsten Länder wie Deutschland, die USA, Kanada, Katar und Saudi-Arabien in der Pflicht, "die die höchsten Treibhausgasemissionen pro Kopf der Bevölkerung haben und durch Importe auch für Treibhausgasemissionen in anderen Ländern verantwortlich sind". Als Rekord-Klimasünder müsse Deutschland jährlich und nicht einmalig für die Schäden aufkommen. Der Linken-Chef sieht hier auch eine historische Verpflichtung. "Die reichen Länder insbesondere in Europa haben von der Ausbeutung und den ungleichen Handelsbeziehungen mit den armen Ländern des Globalen Südens lange profitiert."
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