Schlag gegen Schleuserbande: Durchsuchungen auch in der Region

Siebzehn Objekte in fünf Bundesländern standen im Fokus. Fünf Personen wurden verhaftet.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Werner Heise

Region. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover durchsuchten in den Morgenstunden des heutigen Donnerstages zirka 400 Beamte der Bundespolizei siebzehn Objekte in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen und vollstreckten fünf Haftbefehle gegen mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande. Auch in unserer Region fanden Aktionen statt. Das berichtet die Staatsanwaltschaft Hannover in einer Pressemeldung.



Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock ermittelt seit November 2023 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover gegen die Schleuserbande aus dem Großraum Hannover.

"Unmenschlich und erniedrigend"


Die fünf männlichen irakischen Hauptbeschuldigten im Alter von 25 bis 41 Jahren stehen im Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern in einer unmenschlichen und erniedrigenden Art und Weise. Der Kopf der Schleuserbande habe mit weiteren Bandenmitgliedern eine Vielzahl von Schleusungen unter anderem über Ungarn und Kroatien nach Österreich und Deutschland organisiert.

Dabei pferchten sie die Geschleusten in Gruppen bis zu 40 Personen auf verschlossenen Ladeflächen in angemieteten Klein-LKW und Transportern ein, ohne jegliche Frischluftzufuhr und ohne Sicherheitssysteme, so die Staatsanwaltschaft. Die Fahrten dauerten mehrere Stunden ohne Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten für die geschleusten Menschen.

Beträge von 2.000 bis 3.000 Euro


Die Schleuserbande steht im Verdacht etwa 370 Menschen, irakischer, syrischer, türkischer und afghanischer Nationalität, geschleust zu haben. Für eine Schleusung nach Deutschland sollen die Schleuser Beträge von 2.000 bis 3.000 Euro pro Person verlangt haben.

Die Festnahmen der fünf Tatverdächtigen erfolgten in Hannover (zwei), Garbsen, Bad Münder und Berlin, sieben Durchsuchungen erfolgten in Hannover sowie weitere in Garbsen, Peine, Bad Münder, Gifhorn, Hamburg, Stade, Husum, Berlin, Radevormwald und Köln.

Zahlreiche Gegenstände sichergestellt


Die Ermittler der Bundespolizei konnten umfangreiche Beweismittel sicherstellen, darunter zahlreiche Mobiltelefone, eine Vielzahl von Speichermedien, Laptops und Tablets. Des Weiteren konnte ein Vermögensarrest vollstreckt werden, ein Auto vom Typ BMW wurde gepfändet.

Aus polizeilicher Sicht wird der Einsatz als Erfolg gewertet. Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen können derzeit keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

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