Berlin. Die Ökobilanz der Flugbereitschaft der Bundeswehr fällt im Vergleich zu kommerziellen Anbietern deutlich schlechter aus. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die der "Spiegel" berichtet.
Demnach verbrauchten Maschinen der Flugbereitschaft im Jahr 2021 pro Passagier für 100 zurückgelegte Kilometer im Schnitt 33 Liter Kerosin, 2022 waren es 23 Liter. Private Fluggesellschaften benötigen zum Vergleich nach eigenen Angaben 3,6 Liter. Ursache für den Mehrverbrauch bei den Regierungsfliegern ist deren geringe Auslastung. Bei Auslandsreisen von Kabinettsmitgliedern sind selten alle Plätze besetzt.
2021 fiel der Wert besonders ungünstig aus, weil wegen der Coronapandemie die Begleitung der Regierungsmitglieder auf ein Minimum beschränkt blieb. Die Bilanz für die Flugbereitschaft würde noch schlechter ausfallen, wenn auch Leerflüge berücksichtigt würden. Davon gibt es etliche, weil Regierungsflugzeuge überwiegend noch am Flughafen Köln-Bonn stationiert sind, Dienstreisen aber meist von Berlin aus starten. "Flugscham ist eines der Schlagwörter bei den Grünen", kritisiert die Linkenabgeordnete Gesine Lötzsch.
Doch ihre Minister seien "schamlos", wenn es um ihre eigenen Flüge gehe.
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