Region. Bereits seit einigen Jahren wird die gesundheitsschädliche Wirkung der sogenannten PFAS immer wieder öffentlich diskutiert. Die Stoffe werden auch als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet, weil sie unter natürlichen Bedingungen nicht abgebaut werden – sie breiten sich aber immer weiter in der Umwelt aus. Die Umweltschutzorganisation BUND hat nun Trinkwasser auf die Chemikaliengruppe getestet und konnte sie in allen Proben aus Niedersachsen nachweisen.
PFAS finden sich in nahezu allen Bereichen des Lebens – sie werden aufgrund ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt. Am bekanntesten ist ihre Verwendung in zahlreichen beschichteten Pfannen, aber auch in Outdoor-Bekleidung, Kosmetik, Backpapier, Zahnseide und vielen weiteren Produkten kommen sie vor. Über die Nahrung gelangen PFAS auch in den menschlichen Körper. Wie das Umweltbundesamt schreibt, können bestimmte PFAS Effekte auf Stoffwechsel, Hormonhaushalt, Fortpflanzung und Immunsystem haben, manche stehen sogar im Verdacht, krebserregend zu sein.
Mehrheit des Trinkwassers belastet
PFAS breiten sich – nicht zuletzt durch die häufige Verwendung – zunehmend in der Umwelt aus. Wie Stichproben des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nun zeigen, wurden sie auch in der überwiegenden Mehrheit von kürzlich untersuchten Trinkwasserproben nachgewiesen: In 42 der 46 Stichproben wurden PFAS gefunden, teils sogar in Konzentrationen über den ab Januar 2026 geltenden neuen Grenzwerten der Trinkwasserverordnung. Die Chemikaliengruppe sei mittlerweile aber auch in Oberflächengewässern und dem Grundwasser angekommen, selbst tiefe Mineralbrunnen seien betroffen.
Werte in Goslar besonders hoch
Besonders hohe Werte wurden demnach in Goslar gemessen – dort lagen sie gar über der tolerablen Wochendosis der ab Ende 2027 geltenden neuen Grenzwerte. Der BUND Naturschutz fordert nun eine schnellstmögliche Beschränkung der gesamten PFAS-Gruppe und eine vorsorgeorientierte Chemikalienpolitik zum Schutz von Umwelt und Gesundheit.

