Schnee, Sturm und Glatteis - "Dreifache Unwetterlage" überrollt die Region

Kann das kommende Wochenende es mit der Winterkatastrophe 1978/79 aufnehmen?

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Mit solchen Bildern wie hier bei Torfhaus im Jahr 2017 muss am Wochenende auf vielen Straßen der Region gerechnet werden.
Mit solchen Bildern wie hier bei Torfhaus im Jahr 2017 muss am Wochenende auf vielen Straßen der Region gerechnet werden. | Foto: aktuell24(KR/BM)

Region. Die Hinweise auf die wohl schwersten Schneefälle im Norden seit Jahrzehnten verdichten sich immer mehr. Mit 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee muss das Braunschweiger Land zwischen Freitagabend und Montagmorgen rechnen. Am Sonntag sorgen zudem noch Sturmböen für Schneeverwehungen. Die Temperaturen fallen bis tief in die kommende Woche und erreichen bis zum Montag verbreitet Tiefstwerte zwischen -8 und -16 Grad. "Zusammengefasst eine dreifache Unwetterlage durch starken Schneefall, Verwehungen und Glatteis!", so der Deutsche Wetterdienst in seinem aktuellsten Warnlagebericht.


Noch immer ist nicht ganz klar, wie sich die Schneefälle verteilen werden. Dass es jedoch große Niederschläge geben wird, ist sicher. Grund dafür sind zwei Luftmassen extrem unterschiedlicher Temperatur. Während in Bayern und Baden-Württemberg durchaus 14 Grad plus herrschen können, driftet der Norden immer tiefer in die Minustemperaturen ab. Beim Zusammentreffen der feuchtwarmen Luft aus dem Süden und der Polarluft aus Skandinavien entsteht ein massives Niederschlagspotenzial, das sich über dem Norden entlädt. Zusätzlich bringt ein Tiefdruckgebiet über Belgien und Frankreich am Sonntag Sturmböen nach Deutschland - eine gefährliche Mischung. Eine ähnliche Wetterlage gab es im Jahrhundertwinter 1978/79.

Kein Kontrahent für den Jahrhundertwinter


Damals fielen die Temperaturen bis zu 47 Grad unter den Gefrierpunkt. Derart potent ist die Wetterlage, die uns am Wochenende erwartet jedoch nicht. Die pessimistischsten Modelle gehen von Werten um die -15 Grad in der Nacht von Montag auf Dienstag aus, tagsüber bleiben die Temperaturen fast überall im einstelligen Minusbereich. Mit Plusgraden kann jedoch nicht gerechnet werden, auch in der kommenden Woche nicht.

Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee


Am Freitag muss ab Nachmittag zunächst mit Schneeregen gerechnet werden. In Wolfenbüttel und Braunschweig könnte dieser auch schon als Schnee fallen. In der Nacht auf Samstag herrscht ab den Abendstunden eine große Gefahr von Eisregen in der gesamten Region, der auch den Schienenverkehr wieder in Mitleidenschaft ziehen könnte. Am Samstag herrscht insgesamt moderater Schneefall, hier und da könnte eine dünne Schneedecke liegen. Ab Samstagabend weitet sich der Schneefall dann flächendeckend auf die ganze Region aus. Bis Sonntagnachmittag liegt dann in Gifhorn und Wolfsburg eine 18 bis 23 Zentimeter dicke Schneedecke. Für das Harzvorland, Goslar, Wolfenbüttel und Salzgitter sowie Helmstedt ist die Lage noch unklarer, dort herrscht zwischen den Wettermodellen ein Spielraum zwischen 10 und 30 Zentimeter Neuschnee.

Sturmböen bringen weitere Gefahren für den Verkehr


Zwischen Samstagabend und Sonntagnachmittag muss dann mit Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 60 und 80 km/h gerechnet werden. Dabei besteht eine hohe Gefahr von Schneeverwehungen. Autofahrer sollten sich auf verschneite Straßen einstellen, da sich auch auf geräumten Straßen schnell neue Verwehungen bilden können. Deren Größe ist dabei häufig nur schwer einzuschätzen. Im Bahnverkehr muss mit starken Behinderungen gerechnet werden, da auch die Bahnstrecken nur schwer von Eis und Schnee freizuhalten sein werden. Unter Umständen können auch abbrechende Äste auf den Oberleitungen für Ausfälle sorgen. Abbrechende Äste und umknickende Bäume aufgrund des hohen Schneegewichts bedrohen auch Fußgänger und Radfahrer. Bewaldete Gegenden und Fahrten mit dem Rad sollten bestenfalls vermieden werden.

Auf aktuelle Warnungen des DWD achten


Bislang steht fest: Der Schnee wird kommen, und es wird viel sein. Auch bei den Temperaturen herrscht große Einigkeit. Unklar bleibt aktuell noch, wo genau die Hotspots mit den meisten Schneefällen liegen werden. Der Deutsche Wetterdienst gibt hierzu auf seiner Website regelmäßig neue Warnungen aus.


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