Braunschweig. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, den Karneval 2020/2021 bundesweit komplett ausfallen zu lassen. Dies erfuhr die Rheinische Post aus dem Umfeld einer Telefonschalt-Konferenz des Gesundheitsausschusses im Bundestag am Dienstag. Zugmarschall Gerhard Baller vom Komitee Braunschweiger Karneval sieht das anders: "Ebenso, wie man Weihnachten nicht absagen kann, so ist auch die Absage des Karnevals in der kommenden Session nicht möglich." Man arbeite laut einer Pressemitteilung des Vereins an einem Plan B. Der Schoduvel 2021 werde jedoch ersatzlos ausfallen.
Überall verunsichern die erneut steigenden Fallzahlen Schausteller, Veranstalter und Privatmenschen gleichermaßen. Deutschlandweit rätseln Karnevalsverbände laut verschiedener Medienberichte, ob und wie eine Karnevalssession zu Corona-Zeiten stattfinden kann. Jens Spahn habe nun, wie die Rheinische Post unter Berufung auf Teilnehmerkreise berichtet, dem Karneval eine Absage erteilt: „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es.“
Das Komitee Braunschweiger Karneval hatte sich bereits im Juli 2020 darauf verständigt, das Brauchtum Karneval auch in der kommenden Session 2020/2021 zu pflegen, "eben nur anders", meint Zugmarschall Baller und erklärt: "Wir erarbeiten zurzeit einen Plan B und bitten dafür um Zustimmung und Unterstützung der bisherigen Sponsoren und Förderer des Braunschweiger Karnevals." Demnach solle die Sessioneröffnung am 11. November auf dem Kohlmarkt trotz der widrigen Umstände stattfinden.
Schoduvel soll ausfallen
Im Januar und Februar 2021 soll nach den Plänen des Braunschweiger Komitees für die Dauer von maximal zwei Wochen eine Mitmachaktion im Motivwagebau für den Schoduvel 2022 auf dem Schlossplatz stattfinden. Der Schoduvel 2021 falle demnach zwar aus, doch statt des Karnevals-Zuges am 14. Februar 2021 plane man auf dem Gelände des Schoduvel-Zentrums in Kralenriede einen Tag der offenen Tür.
Für alle drei Veranstaltungen soll ein Hygienekonzept mit vorgabenkonformen Regelungen erarbeitet werden. Die Sessionseröffnung und der Schoduvel-Tag werden nach dem heutigen Stand der Hygienevorschriften als Spezialmärkte (mit maximal 999 gleichzeitigen Teilnehmern) ausgestaltet.
Die ersten Gespräche mit der Stadt Braunschweig über diese Planung hätten, so Baller abschließend, bereits stattgefunden: "Wir hoffen, dass es uns trotz der Corona-Pandemie gelingt, der großen Karnevalsgemeinschaft in Stadt und Land die Freude an unserem Brauchtum zu erhalten und die Aktivitäten dieser Session auf den Karneval 2021/2022 zu fokussieren."
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