Schokoladen-Check: Preise für Weihnachtsedition deutlich überhöht

Stichproben der Verbraucherzentrale Niedersachsen haben gezeigt, dass das gleiche Produkt in weihnachtlicher Verpackung teils mehr als doppelt so viel kostet.

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Region. Seit Wochen türmen sich die Weihnachtsleckereien in den Geschäften. Neben Schokokugeln und -figuren werden auch „normale“ Süßigkeiten in weihnachtlicher Verpackung angeboten. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen wollte wissen, ob Hersteller für diese Sondereditionen höhere Preise verlangen. Dafür hat sie bei acht beispielhaft ausgewählten Produkten jeweils den Kilopreis des Standardproduktes mit dem der Weihnachtsvariante verglichen. Das Ergebnis: Fünf von acht Produkten sind als Saisonware teurer. Der Preisaufschlag beträgt bis zu 150 Prozent.



Weihnachtssüßigkeiten sind aktuell auf Sonderwerbeflächen prominent im Geschäft platziert. Die gleichen Produkte – in Standardverpackung – finden sich häufig auch im regulären Sortiment. „Unsere Stichprobe zeigt, dass sich der Weg zum Regal durchaus lohnen kann“, sagt Constanze Rubach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen, und ergänzt: „Fünf von acht Produkten sind in weihnachtlicher Verpackung teurer. Der Preisaufschlag beträgt zwischen sieben und 150 Prozent.“ Zwar habe eine aufwendige Verpackung ihren Preis. Fraglich sei jedoch, ob derartige Preisunterschiede bei exakt gleichem Produkt gerechtfertigt sind.

Für die Stichprobe wurden vom 12. Oktober bis zum 22. November beispielhaft acht Produktpaare in vier verschiedenen Lebensmitteleinzelhandelsgeschäften verglichen.

Gleiches Produkt, höherer Preis – und teils weniger Inhalt


Spitzenreiter in der Stichprobe sind die Ferrero Rocher Kugeln, verpackt als Tannenbaum. Für die Weihnachtsedition (6,49 Euro für 150 Gramm) wird ein Aufschlag von 150 Prozent fällig. In der Standardverpackung kosten 200 Gramm 3,99 Euro.

Einen deutlichen Preisaufschlag müssen Kunden auch bei Milka Alpenmilch Pralinen sowie Mon Chéri Pralinen von Ferrero zahlen. Die Produkte in Herz- sowie Sternenverpackung kosten rund 70 sowie 40 Prozent mehr als in der Standardverpackung. Bei Milka werden für 44 Gramm 1,79 Euro (statt 2,59 Euro für 110 Gramm) fällig, bei Ferrero sind es 4,49 Euro für 147 Gramm (statt 3,39 Euro für 157 Gramm). „Hier zeigt sich zudem, dass geringere Füllmengen den Vergleich erschweren. Der tatsächliche Preisunterschied ist dann teils höher als für Verbraucherinnen und Verbraucher auf den ersten Blick erkennbar“, kritisiert Rubach.

Ein weiteres Ergebnis: Auch einfach verpackte Produkte kosten mit weihnachtlicher Anmutung mehr. Der Rentier-Aufdruck macht die kinder Schokolade um 18 Prozent teurer, der Aufdruck des Weihnachtsmanns auf dem kinder Überraschungsei steigert den Preis um sieben Prozent – das Ei kostet dann 95 Cent statt 89 Cent.

Dass es auch anders geht, veranschaulichen drei Produkte der Stichprobe: Bei der Marzipanerie und den Marzipan-Pralinen von Niederegger sowie den Mini Pralinés von Lindt erhöht sich der Preis trotz weihnachtlicher Verpackung nicht.

Preise vergleichen und Produkte selbst weihnachtlich verzieren


Die Stichprobe zeigt: Ein Preisvergleich kann sich lohnen. „Bei unterschiedlicher Verpackungsgröße und -gestalt hilft ein Blick auf den Grundpreis. Diese Angabe ist verpflichtend und findet sich in der Regel zusammen mit dem Endpreis am Regal“, erklärt Rubach. Wer die hohen Aufschläge der Saisonware nicht zahlen möchte, sollte den kleinen Umweg zum Süßwarenregal machen – und die Standardverpackung gegebenenfalls selbst weihnachtlich dekorieren.

Weitere Informationen zur Stichprobe mit einer Übersicht der erhobenen Produkte und Preise sind auf der Website der Verbraucherzentrale Niedersachsen zu finden.


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