Schwere Unfälle nehmen in Goslar zu

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit schweren Folgen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Goslar. Im Jahr 2024 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Goslar insgesamt 3.485 Verkehrsunfälle registriert. Damit ist die Gesamtzahl der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent gesunken. Dennoch zeigt sich ein gegenläufiger Trend bei der Schwere der Unfälle. Das geht aus der aktuellen Verkehrsunfallstatistik hervor, die nun veröffentlicht wurde.



Trotz der rückläufigen Gesamtzahl stieg die Zahl der Unfälle mit schweren Folgen deutlich an. So wurden im Berichtszeitraum 109 Unfälle mit Schwerverletzten verzeichnet – ein Anstieg um 21,3 Prozent im Vergleich zu 2023. Auch die Zahl der schwer verletzten Personen erhöhte sich entsprechend von 90 auf 109, während die Zahl der Leichtverletzten um 12,5 Prozent auf 501 Personen zunahm. Die Zahl der Verkehrstoten blieb mit zehn Personen unverändert, liegt jedoch weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt von sieben Todesopfern pro Jahr.

Deutlicher Anstieg bei Motorradunfällen


Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den Motorradunfällen. Die Zahl dieser Unfälle stieg von 91 im Vorjahr auf 121 im Jahr 2024 – ein Anstieg um rund ein Drittel. Vier Motorradfahrende verloren dabei ihr Leben, 31 wurden schwer und 54 leicht verletzt. Hauptursache für diese Unfälle war in den meisten Fällen unangepasste oder überhöhte Geschwindigkeit. Weitere Unfallursachen wie Alkohol- oder Drogeneinfluss, fehlender Sicherheitsabstand, Fehler beim Überholen oder Abbiegen sowie Vorfahrtsverletzungen wurden zwar ebenfalls festgestellt, spielten jedoch eine untergeordnete Rolle. Als Reaktion auf diese Entwicklung intensivierte die Polizeiinspektion Goslar ihre Präventionsarbeit, etwa durch den Einbau von Rüttelstreifen an bekannten Unfallschwerpunkten wie der B4 bei Braunlage–Hohegeiß. Dort ging die Zahl der Unfälle von drei im Vorjahr auf einen einzigen zurück.

Junge Fahrer weiterhin unfallbelastet


Auch unter jungen Fahrerinnen und Fahrern im Alter von 18 bis 24 Jahren bleibt überhöhte Geschwindigkeit die häufigste Unfallursache. 2024 verursachte diese Altersgruppe 112 Verkehrsunfälle mit Verletzten oder Todesfolge. Dabei starben zwei Menschen, zwölf wurden schwer und 89 leicht verletzt. Insgesamt waren junge Verkehrsteilnehmende an 457 weiteren, nicht folgenschweren Unfällen beteiligt – davon wurden 360 durch sie selbst verursacht. Das entspricht einem Rückgang der Unfallverursachung um 7,69 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Unfälle mit Senioren


Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren waren im Jahr 2024 an insgesamt 693 Verkehrsunfällen beteiligt, wobei sie in rund 70 Prozent der Fälle als Verursachende registriert wurden. Bei diesen Unfällen kamen drei Menschen ums Leben, 19 wurden schwer und 57 leicht verletzt. Die Hauptursache in dieser Altersgruppe war die Missachtung der Vorfahrt, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen und bei der Einhaltung des Sicherheitsabstands.

Rückgang bei Fahrradunfällen


Im Bereich des Fahrradverkehrs wurden 52 Unfälle registriert, was einem Rückgang von knapp zehn Prozent entspricht. Dabei gab es keine Todesopfer unter den Radfahrenden, jedoch wurden fünf schwer und 47 leicht verletzt. Anders sah es bei den Pedelecfahrenden aus: Eine Person kam ums Leben, drei wurden schwer und 20 leicht verletzt. Auffällig ist, dass Pedelecnutzende im Vergleich häufiger einen Helm tragen, worauf die Polizei im Rahmen ihrer Präventionsarbeit weiterhin hinweist.

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