Goslar. Am Samstagvormittag begrüßte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel seinen türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu in der Kaiserpfalz in seiner Heimatstadt Goslar. In einem Pressestatement betonte Gabriel die enge Verbindung zur Türkei. Auch wenn man sich nicht immer einig sei, müsse man die Schwierigkeiten überwinden.
In Zukunft solle es wieder mehr Gemeinsamkeit geben. Die Außenministerien müssten wieder enger zusammenarbeiten und auch die gemeinsame Wirtschaftskommission solle wieder aktiviert werden.
Gabriel erinnerte an die lange gemeinsame Geschichte von Türken und Deutschen. Er betonte den Anteil, den die türkischen Einwanderer am Wohlstand der Stadt gehabt hätten. Für ihn seien die Türken auch unabhängig vom Pass "Bürger unseres Landes".
Der Bundesaußeminister erinnerte daran, wie die Türkei in der Zeit des Nationalsozialismus vielen Verfolgten geholfen und sie aufgenommen habe. Auch heute nehme die Türkei mehr Flüchtlinge auf als Deutschland.
Niemals im Kriegmiteinander gewesen
Auch Mevlüt Cavusoglu äußerte den Wunsch, die Spannungen mit Deutschland durch Dialog abbauen zu wollen. Die Türkei und Deutschland seien niemals im Krieg miteinander gewesen. "Das zeichnet uns aus", so der Außenminister. Man wolle in Fragen der Wirtschaft und Politik enger kooperieren. Auch die Möglichkeiten einer Zollunion sollten erörtert werden. Außerdem sei die enge humanitäre Zusammenarbeit in Krisengebieten des nahen Ostens eins von vielen Themen gewesen, die bereits zur Sprache gekommen seien.
Sigamr Gabriel dankte er dafür, dass dieser ihn persönlich bei sich zuhause empfangen habe. Er sei glücklich, in Goslar zu sein. Dies sei eine schöne Gelegenheit sich in vertrauensvollen Gesprächen auszutauschen.
Kooperation gegen Terror stärken
In der anschließenden Fragerunde betonten beide, die Kooperation gegen den Terror stärken zu wollen.Cavusoglu begrüßte die 3.000 Fälle von Ermittlungen gegen mutmaßlichePKK Mitglieder in Deutschland. Gabriel hob noch einmal die Illegalität der kurdischen Arbeiterpartei hervor.
Keine Details zu Yücel
Auch über die Inhaftierung des "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel, der seit mehr als zehn Monaten ohne Anklage unter Terrorverdacht in Untersuchungshaft sitzt, habe man laut Gabriel gesprochen. Details wurden aber nicht genannt.
Im Anschluss an das Pressestatement ist ein Rundgang durch dieAltstadt geplant. Außerdem trägt sich Mevlüt Cavusoglu ins Goldene Buch der Stadt ein. Danach steht ein Arbeitsessen auf dem Plan.
Die beiden Außenminister inmitten der pro-türkischen Demonstranten. Foto:
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