München. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer kritisiert den Umgang des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit der Flugblatt-Affäre. "Problematisch finde ich Aiwangers These, das sei eine Kampagne gegen ihn, das wird dem Ernst der Angelegenheit nicht gerecht", sagte er dem "Spiegel".
"Es geht um schwerwiegende Vorwürfe im Zusammenhang mit der Verhöhnung des Holocausts und seiner Opfer, das ist das größte Verbrechen in der Menschheitsgeschichte." Da habe die CSU in einer Pflicht gestanden, nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, sondern Aufklärung einzufordern, sagte Seehofer zur Reaktion von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Dazu habe ich geraten, und das hat Markus Söder eingeleitet mit dem Katalog von 25 Fragen an Aiwanger", fügte er hinzu. Seehofer sagte weiter, dass er von seinem Nachfolger noch immer gelegentlich um Rat gefragt werde, in der Regel über "kurze Textnachrichten". Er schreibe dann seine Überzeugung zurück. "Manchmal kommt dann eine Antwort, manchmal nicht, aber ich finde es gut, dass er überhaupt fragt." Zum Machtkampf mit Söder 2017 sagte der ehemalige Ministerpräsident und CSU-Ehrenvorsitzende: "Da wird in meiner Erinnerung immer eine Narbe bleiben."
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