Region. Am morgigen Sonntag ist Wahltag. Millionen Deutsche strömen in die Wahllokale, um ihre Stimme bei der vorgezogenen Bundestagswahl abzugeben. Und natürlich wird das Ereignis auch in den sozialen Medien gefeiert. Ein Selfie mit dem Wahllokal im Hintergrund? Kein Problem. Doch wer den Fehler macht, in der Wahlkabine das Handy zu zücken, riskiert eine ungültige Stimme oder sogar den Rauswurf aus dem Wahllokal. Dies erklärt der Bundeswahlleiter.
In einer Zeit, in der nahezu jeder Moment des Lebens auf Instagram oder TikTok geteilt wird, mag es verlockend sein, die eigene Wahlbeteiligung mit einem Foto zu dokumentieren. Doch hier ist absolute Vorsicht geboten: In der Wahlkabine ist das Fotografieren und Filmen strikt verboten. Der Bundeswahlleiter stellt klar: Wer beim Fotografieren erwischt wird, kann des Wahlraums verwiesen werden. Schlimmer noch: Die Stimme wird für ungültig erklärt.
Warum ist das Fotografieren in der Wahlkabine verboten?
Das Wahlgeheimnis ist eine der säulen der Demokratie. Niemand darf gezwungen oder beeinflusst werden, eine bestimmte Partei oder einen bestimmten Kandidaten zu wählen. Doch genau das könnte passieren, wenn Beweise für eine abgegebene Stimme existieren. Denkbar wären Szenarien, in denen Arbeitgeber, Familienmitglieder oder Organisationen Druck auf Wähler ausüben und ein Foto als Nachweis verlangen. Um jede Form von Beeinflussung zu verhindern, sind Kameras und Handys in der Wahlkabine tabu.
Drohen rechtliche Konsequenzen?
Ja: Wer ein Selfie mit ausgefülltem Stimmzettel postet, verstößt gegen das Wahlgeheimnis. Wahlvorstände sind verpflichtet, einzuschreiten. Sie können die Stimmabgabe verweigern oder den Wähler des Wahlraums verweisen. Auch wenn die Wahlbeteiligung in sozialen Medien beworben werden darf, ein direkter Beweis für die eigene Wahlentscheidung ist strikt verboten.
Was ist erlaubt?
Solange andere Wähler nicht gestört oder in ihrer Entscheidung beeinflusst werden, sind Fotos vor dem Wahllokal unproblematisch. Auch Selfies mit Wahlplakaten oder der Wahlbenachrichtigung sind kein Problem. Wer unbedingt ein Bild zur Erinnerung posten möchte, sollte also warten, bis er wieder vor der Tür steht.
Die Wahl ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Ein unbedachtes Foto kann nicht nur die eigene Stimme ungültig machen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Also: Handy weg, Kreuz setzen und demokratische Rechte wahrnehmen – ganz ohne Selfie.