Region. Wer am gestrigen Samstagabend den Blick zum Himmel hob, konnte Zeuge eines seltenen und beinahe magischen Anblicks werden. Am Himmel schwebte ein grünlich-blau leuchtender Punkt mit einem feinen Schweif – Komet Lemmon war da.
Sein auffälliges grünlich-blaues Leuchten und der feine, diagonal aufwärts gerichtete Schweif machten ihn in der Nähe der Deichsel des Großen Wagens leicht auffindbar. Die Koma, also die gashaltige Hülle des Kometen, zeigte sich klar abgegrenzt und grünlich gefärbt – ein Effekt, der durch bestimmte Kohlenstoffverbindungen entsteht, die im Sonnenlicht zum Leuchten angeregt werden, beschreibt Stefan Stümpel seine Beobachtungen. Er sah das außergewöhnliche Himmels-Spektakel über dem Raffteich in Braunschweig
Lemmon kommt der Erde besonders nah
Lemmon erreicht seinen erdnächsten Punkt am 21. Oktober. Da an diesem Tag Neumond herrscht, sind die Bedingungen für eine Beobachtung besonders günstig. Bei klarer Sicht ist der Komet ab etwa 19 Uhr westlich des Großen Wagens zu erkennen. Seine größte Helligkeit wird Lemmon voraussichtlich um den 31. Oktober erreichen, bevor er sich im November wieder entfernt – und erst in über 1.300 Jahren zurückkehrt.
Zweiter Komet im Anflug
Der grünliche Besucher ist nicht der einzige Himmelskörper, der derzeit für Aufsehen sorgt. Neben mehreren Sternschnuppenschauern kündigt sich mit Komet Swan ein weiterer kosmischer Gast an. Dieser wird am 19. und 20. Oktober seine maximale Helligkeit erreichen und kann mit etwas Glück ebenfalls mit bloßem Auge beobachtet werden – am südwestlichen Abendhimmel.
Für alle Sternfreunde lohnt sich also in den kommenden Tagen ein Blick nach oben. Der Oktober hält gleich mehrere außergewöhnliche Himmelsereignisse bereit.