Seniorenheime, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser: Ab Mittwoch gibt es ein Besuchsrecht

"Gerade jetzt am langen Wochenende sollen möglichst viele den Besuch bekommen, auf den sie schon so lange warten", so Sozialministerin Dr. Carola Reimann.

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Dr. Carola Reimann. Archivbild
Dr. Carola Reimann. Archivbild | Foto: Rudolf Karliczek

Hannover. Schon seit längerem gibt es die Möglichkeit für Bewohner in Senioren- und Pflegeheimen, von einer Kontaktperson besucht zu werden, wenn die betreffende Einrichtung ein vom Gesundheitsamt genehmigtes Hygienekonzept vorgelegt hat. Ab Mittwoch wird aus dieser Möglichkeit ein Besuchsrecht. Das teilte Niedersachsens Sozialministerin Dr. Carola Reimann am heutigen Montag in einer Pressekonferenz mit. Das Besuchsrecht gelte zudem in Krankenhäusern.


Es bleibe zwar dabei, dass ein Bewohner jeweils nur eine Kontaktperson als Besuch nennen dürfe. Diese Person könne aber auch wechseln, erklärte die Ministerin. Man wisse, dass dieser Schritt nicht ohne Risiko sei, da ein Corona-Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung folgenschwer sein könne. Doch man habe sich angesichts der aktuellen niedrigen Infektionszahlen dafür entschieden, das Risiko einzugehen, um in den Heimen mehr Lebensfreude zurückzugewinnen. "Gerade jetzt am langen Wochenende sollen möglichst viele den Besuch bekommen, auf den sie schon so lange warten", erklärte Reimann.

Bewohner in Heimen haben doppelt gelitten


Die Bewohner in Heimen hätten in Corona-Zeiten doppelt gelitten. Zum einen durch die Angst im Wissen zur Risikogruppe zu gehören, bei der eine Erkrankung einen schweren und oft auch tödlichen Verlauf hat. Zum anderen durch die soziale Isolation durch das Besuchsverbot. Dieses sei zwar bereits gelockert worden, doch durch das neue Recht sollen nun in allen Heimen Besuche möglich werden. "Ein Hygienekonzept aufzustellen ist auch kein Hexenwerk", betonte die Ministerin.

Um das Risiko zu minimieren, sollen bei den Bewohnern mögliche Symptome engmaschig erfasst und gegebenenfalls sofort Tests durchgeführt werden. Beim Pflegepersonal würden auch präventive Tests in Betracht gezogen.


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