Region. Der zweite Advent ist vorbei und nun ist es wieder soweit: Nach der Wahl zwischen Nordmanntanne und Blaufichte steht der Transport des Weihnachtsbaums ins heimische Wohnzimmer an. Bestenfalls verläuft dieser ohne Kratzer am Auto und Strafzettel. Steht kein Anhänger oder Lieferwagen zur Verfügung, gibt es nur zwei Transportarten: Auf dem Dach oder im Innenraum des Autos. Klaus Seiffert, Kreisvorstandsmitglied für Verkehrssicherheit des ACE-Kreises Wolfsburg und Umland, gibt in einer Pressemitteilung Tipps für den sicheren Weihnachtsbaumtransport
Beim Einladen des Weihnachtsbaumes gehe man wie bei jedem anderen Transport vor. Zuerst würden alle überflüssigen Gegenstände aus Koffer- und Fußraum entfernt. Die Rücksitzbank sollte, wenn möglich, umgeklappt und der Innenraum mit einer Decke oder Folie ausgelegt werden. So seien Lehnen und Fahrzeugboden gegen Nadeln, Holzsplitter und Harz geschützt. Ein Netz über dem Baum schütze die Äste und halte den Baum zum Ein- und Ausladen kompakt zusammen.
Ladungssicherung
Der Baum müsse wie jede andere Ladung auch gesichert werden. Feste Sicherungsgurte gewährleisten, dass der Baum auch bei starkem Bremsen fest an Ort und Stelle bleibt – ob im oder auf dem Fahrzeug. Werde die Weihnachtsbaum-Ladung nicht korrekt gesichert, würden Strafen drohen und bei Unfällen könne Lebensgefahr für alle Verkehrsteilnehmenden bestehen. So würden 60 Euro und ein Punkt in Flensburg bei nicht ausreichender Sicherung drohen. Im Falle eines Unfalls betrage das Bußgeld 75 Euro und es gebe noch einen Punkt. Falle der Baum aus oder vom Auto und gilt als verloren, würden ohne Gefährdung 35 Euro und bei Gefährdung 60 Euro mit einem Punkt veranschlagt werden.
Transport im Auto
Der Baum müsse immer mit dem Stammende zuerst in das Auto verladen werden, sodass das Baumende an der Rücklehne des Beifahrersitzes anliege. Zum Schutz der Lehne empfehle es sich, diese mit einem Handtuch zu umwickeln. Der Baum sollte immer an der Lehne stoppen und keinesfalls bis zur Armatur durchgeschoben werden. Sonst seien Sicht und Platz des Fahrers eingeschränkt und ein Beifahrer könne nicht mehr dazu steigen, betont der ACE- Verkehrssicherheit Experte.
Im Kofferraum müsse der Baum mit Spanngurten gesichert sein. Viele Fahrzeuge hätten zur Sicherung von Ladung im Kofferraum Ösen, in die die Gurte eingefädelt und gespannt werden könnten. Die Gurte sollten aber nicht aus Gummi sein, denn Gummigurte würden leicht bei einer Vollbremsung reißen.
Rage die Baumspitze aus dem Kofferraum, müsse nachgemessen werden: Ab einem Überhang von einem Meter müsse eine rote Fahne von 30 mal 30 Zentimetern an der Baumspitze angebracht werden. Rage der Baum mehr als 1,5 Meter aus dem Auto, dürfe er nicht im Auto transportiert werden. Wichtig: Kennzeichen, Licht und Blinker dürften nicht verdeckt sein. Stehe der Kofferraum durch den Baumüberhang etwas offen, könnten Abgase in den Innenraum gelangen. Darum sollten die Fenster immer einen Spalt geöffnet bleiben, um den Innenraum durchzulüften – auch wenn dadurch kalte Luft eindringt.
Transport auf dem Dach
Zuerst müsse ein Gepäckträger montiert werden. Der Transport des Weihnachtsbaums auf dem Dach ohne Gepäckträger sei nicht ratsam.
Ist der Baum nicht in ein Netz gepackt, sollte eine Decke oder Folie zum Lackschutz untergelegt werden. Auch beim Dachtransport müsse das Baumende, der Stamm, nach vorne zeigen. Zur Sicherung gilt auch hier: Der Baum müsse mit breiten Spanngurten und nicht mit Gummi-Expandern festgezurrt werden. Rage die Baumspitze mehr als einen Meter über das Fahrzeugheck hinaus, müsse auch bei dieser Transportart wieder die rote Fahne, 30 mal 30 Zentimeter, angehängt werden. Auch auf dem Dach dürfe der Überhang hinten nicht mehr als 1,5 Meter betragen. An den Seiten dürfe der Weihnachtsbaum keinesfalls die Fahrzeugbreite überragen. Werde der Heimweg ohne rote Warnfahne angetreten, drohen 25 Euro Bußgeld, darauf weist der Verkehrsexperte hin.
Immer öfter würden für den Weihnachtsbaumtransport Lasten-Taxis oder innerstädtische Kurierdienste empfohlen. Baumärkte würden manchmal auch über einen Fahrservice verfügen, den man buchen könne. Einige Sharing-Anbieter hätten bereits Kleintransporter im Programm Tipp von Seiffert: Stehe kein Auto zur Verfügung oder sei der Baum für den Transport im Auto zu groß, lohne vor dem Kauf die Information, ob eine der genannten Transport-Alternativen infrage komme.