Wiesbaden. Das Bundeskriminalamt und deutsche Nachrichtendienste haben eine erhöhte Anzahl von Anwerbeversuchen für Spionage- und Sabotagetätigkeiten über soziale Medien festgestellt. Nach ihren Erkenntnissen nutzen mutmaßlich russische Geheimdienste diese Plattformen, um Personen für Straftaten in Deutschland anzuwerben, teilten die Behörden am Dienstag mit.
Die angeworbenen Personen, sogenannte "Low-Level-Agenten" oder "Wegwerf-Agenten", führen demnach Straftaten ohne nachrichtendienstliche Ausbildung aus - oft gegen geringes Entgelt und ohne Kenntnis der wahren Auftraggeber. Wer sich auf solche Taten einlässt, riskiert eine strafrechtliche Verfolgung mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren.
Aktuell werden in Deutschland mehrere Verdachtsfälle bearbeitet, darunter Brandstiftungen, Sachbeschädigungen und Drohnenüberflüge gegen kritische Infrastrukturen. Zur Aufklärung hat das BKA gemeinsam mit den Nachrichtendiensten die Kampagne "Kein Wegwerf-Agent werden" gestartet, die über das Phänomen informiert und zur Meldung verdächtiger Kontakte auffordert.
Sicherheitsbehörden warnen vor Spionage-Anwerbung im Netz
Das Bundeskriminalamt und deutsche Nachrichtendienste haben eine erhöhte Anzahl von Anwerbeversuchen für Spionage- und Sabotagetätigkeiten über soziale Medien festgestellt.
Zwei Männer surfen im Internet (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur