Silvester rund um den Globus – So wird in der Welt gefeiert

Weltweit feiert man Silvester auf die skurrilsten Arten. Wir machen einen Streifzug durch die Sitten rund um den Globus.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Region. Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, gerät die Welt in einen kollektiven Ausnahmezustand. Es ist die Nacht der Nächte, die Nacht, in der Aberglaube auf Party trifft und uralte Rituale mit modernen Feuerwerken verschmelzen. Ein Blick über den Tellerrand zeigt: Andere Länder, andere (manchmal sehr kuriose) Sitten.



Soviel steht fest: Der Jahreswechsel ist kein einzelner Moment, sondern sozusagen ein globales Staffelrennen, das insgesamt 26 Stunden dauert. Den Startschuss geben die Bewohner von Kiribati im Zentralpazifik, die bereits anstoßen, während wir in Deutschland noch die letzten Einkäufe für den Abend besorgen. Und erst über einen Tag später endet die Reise in das neue Jahr auf den einsamen Howlandinseln.

Deutschland: Zwischen Tigerkopf und Senf-Füllung


In unseren heimischen Wohnzimmern mögen wir es rituell beständig. Bevor die Sektkorken knallen, gehört eine bestimmte schwarz-weiße Fernsehsendung zum absoluten Pflichtprogramm: „Dinner for One“. Warum wir einem Butler dabei zusehen, wie er zum elften Mal über einen Tigerkopf stolpert, lässt sich international kaum erklären – für uns ist es schlicht Kult.

Kulinarisch regiert die Geselligkeit: Raclette und Fondue füllen stundenlang den Abend, bis um Mitternacht der klassische Berliner (oder Pfannkuchen) gereicht wird. Ein besonderer Nervenkitzel bleibt der „Scherz-Berliner“: Wer Pech hat, erwischt das Exemplar, das statt mit Marmelade mit scharfem Senf gefüllt ist. Ein zweifelhaftes Omen für das neue Jahr, aber ein garantierter Lacher in jeder Runde. Außerdem gehört für viele noch das Bleigießen (heute aus Umweltschutzgründen meist durch Wachs oder Zinn ersetzt) zum Jahreswechsel dazu.

Spanien: Der Takt der Trauben


Zu jedem der zwölf Glockenschläge muss eine Weintraube verspeist werden.
Zu jedem der zwölf Glockenschläge muss eine Weintraube verspeist werden. Foto: Pixabay


In Südeuropa wird das Schicksal gerne durch aktives Handeln beschleunigt. Die Spanier beweisen zur Geisterstunde sportliches Geschick: Zu jedem der zwölf Glockenschläge muss eine Weintraube verspeist werden. Wer sich verschluckt oder den Rhythmus verliert, riskiert laut Legende sein Jahresglück. Die Herausforderung dabei? Wer schon einmal versucht hat, innerhalb von Sekunden zwölf Trauben zu kauen und dabei nicht laut loszulachen, weiß, dass dies die wahre Prüfung des Abends ist.

Italien und Brasilien: Die Macht der Farben


In Italien gehört rote Unterwäsche zum Pflichtprogramm der Silvesternacht.
In Italien gehört rote Unterwäsche zum Pflichtprogramm der Silvesternacht. Foto: Pixabay


In Italien gehört rote Unterwäsche zum Pflichtprogramm der Silvesternacht – sie soll Leidenschaft und Erfolg in der Liebe garantieren. Wichtig dabei: Die Wäsche muss ein Geschenk gewesen sein. In Brasilien hingegen setzt man auf Unschuld und Frieden: An den Stränden der Copacabana feiern Millionen Menschen ganz in Weiß, um die Meeresgöttin Yemanjá gnädig zu stimmen.

Kuriose Ausreißer: Koffer-Sprints und Scherbenhaufen


In Kolumbien rennt man um Mitternacht Menschen mit leeren Koffern einmal um den Block.
In Kolumbien rennt man um Mitternacht Menschen mit leeren Koffern einmal um den Block. Foto: Pixabay


In anderen Teilen der Welt geht es noch exzentrischer zu. In Kolumbien etwa sieht man um Mitternacht Menschen mit leeren Koffern einmal um den Block rennen. Wer im neuen Jahr viel reisen möchte, muss dem Universum seine Wanderlust schließlich deutlich demonstrieren.

Deutlich rabiater geht es in Dänemark zu. Hier ist es ein Zeichen tiefer Verbundenheit, altes Geschirr gegen die Haustüren von Freunden zu schmettern. Ein großer Haufen Scherben vor der Tür gilt am Neujahrsmorgen nicht als Sachbeschädigung, sondern als Beweis für große Beliebtheit.

Auf ins neue Jahr!


Vielleicht war ja die eine oder andere Tradition dabei, die Sie inspiriert – wer weiß, vielleicht entdecken Sie ja ein neues Lieblingsritual für den Jahreswechsel. Ob Trauben kauen, rote Unterwäsche tragen oder mit einem Koffer um den Block sprinten: Hauptsache, Sie starten mit Spaß, Glück und ein bisschen Abenteuer ins neue Jahr!

Das Team von regionalHeute.de wünscht Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen guten Rutsch ins Jahr 2026!