Sind doch schon 80 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft?

Das Robert-Koch-Institut weist daraufhin, dass die täglich veröffentlichen Zahlen nur Mindestimpfquoten seien. Der Grund hierfür sei, dass nicht alle Ärzte Impfungen auch meldeten.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Deutschland. Wie aus einer Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht könnten doch mehr Menschen in Deutschland geimpft sein als offiziell vom RKI bekannt gegeben wurde. Dies sei aber kein Fehler des RKI, sondern ein Versäumnis der Ärzte, die die Impfungen nicht gemeldet hätten.


Für die Ermittlung der COVID-19-Impfquoten sei das RKI auf das Digitale Impfquotenmonitoring angewiesen (DIM), ein Meldesystem, dessen Anwendung und Zuverlässigkeit ausschließlich in der Hand der impfenden Stellen (Impfzentren, Impfteams, Krankenhäuser, Arztpraxen, Betriebsärzte) liege. Allein diese Stellen übermittelten täglich die Zahl der durchgeführten Impfungen an das RKI. Das RKI könne nur die Impfdaten veröffentlichen, die ihm entsprechend übermittelt worden seien. Die berichteten COVID-19-Impfquoten in DIM seien daher als Mindestimpfquoten zu verstehen.

Zusätzliche Befragungen zeigen anderes Bild


Um das Impfgeschehen so umfassend wie möglich abzubilden, führe das RKI deshalb im Rahmen des Projekts COVIMO zusätzlich regelmäßige Befragungen durch. Neben den Impfquoten würden dabei noch viele andere Faktoren abgefragt, insbesondere die Impfbereitschaft sowie der Informations- und Wissensstand zu den Impfungen. Die Befragung seit zwar repräsentativ, habe aber trotzdem nur einen begrenzten Aussagewert: So würden an den Befragungen beispielsweise eher Menschen teilnehmen, die dem Impfen positiv gegenüber eingestellt sind. Bei COVIMO müsse daher von einer gewissen Überschätzung der Impfquote ausgegangen werden.

Die unterschiedlichen Ergebnisse der Impfquoten bei DIM und COVIMO habe das RKI zum Anlass genommen, die Untererfassung in DIM erneut zu schätzen: Unter der Annahme, dass alle an Betriebs- und niedergelassenen Ärzte gelieferten Impfstoffdosen auch verimpft worden sind, wurde die Untererfassung im DIM mit Stand 5. Oktober auf bis zu 5 Prozentpunkte geschätzt. In der Altersgruppe der Erwachsenen (ab 18 Jahre) könnten zu diesem Zeitpunkt also bereits bis zu 84 Prozent zumindest einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sein.


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