Region. Aktuell warnt das Umweltbundesamt fast bundesweit vor schlechter Luftqualität - im Volksmund auch Smog genannt. Auch in unserer Region stehen fast alle Messstationen auf "Rot", der zweitschlechtesten Qualitätsstufe. Verantwortlich dafür ist die hohe Belastung mit Feinstaub. Die Behörde warnt konkret vor bestimmten Handlungen.
Der Luftqualitätsindex des Umweltbundesamtes errechnet sich aus den gemessenen Konzentrationen dreier Schadstoffe (Stickstoffdioxid, Feinstaub PM₁₀ und PM₂,₅ sowie Ozon), wobei die gesundheitlich kritischste der drei gemessenen Konzentrationen das Gesamtergebnis bestimmt, heißt es auf der Internetseite der Behörde. Problematisch sei derzeit vor allem die Konzentration des Feinstaubs mit kleineren Partikeln, deren aerodynamischer Durchmesser weniger als 2,5 Mikrometer beträgt (PM₂,₅).
Hier wird in der Region gemessen
In unserer Region gibt es Messstationen in Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Goslar/Bad Harzburg und auf dem Wurmberg. Lediglich letztere befindet sich im gelben Bereich (Luftqualität mäßig), alle andere sind rot (Luftqualität schlecht). Die Werte für Stickstoffdioxid und Ozon stehen dabei überall im guten oder sehr guten Bereich, die Feinstaubbelastung ist dagegen kritisch.
Warnung vor Gesundheitsgefahr
Das Umweltbundesamt warnt daher, dass bei empfindlichen Menschen nachteilige gesundheitliche Wirkungen auftreten können. Für Menschen mit Vorerkrankungen können sich schon ab der gelben Stufe gesundheitliche Probleme ergeben. Daher empfehle man dieser Gruppe in der aktuellen Situation auf anstrengende Aktivitäten im Freien, wie zum Beispiel das Joggen, zu verzichten. Ist der Indexwert "sehr schlecht", empfehle man dies allen. Besser sei ein gemütlicher Spaziergang. Dabei atme man deutlich weniger schlechte Luft ein und tue mit der Bewegung auch etwas Gutes für seinen Körper.
Doch wieso ist die Luft derzeit so schlecht? Das liege unter anderem daran, dass der Ausstoß von Feinstaub im Winter größer sei, weil mehr Energie benötigt werde, Kamine mit Holz geheizt würden, aber auch die Emissionen aus dem Straßenverkehr (aus dem Auspuff und vom Straßenabrieb) erhöht seien, erklärt das Umweltbundesamt.
Wetterlage ist entscheidend
Doch ausschlaggebend sei etwas anderes: Die jeweils vorherrschenden Wetterbedingungen würden darüber entscheiden, ob die Schadstoffe schnell in der Luft verteilt werden oder sich über Tage anreichern können und dann zu solchen Situationen führen, wie wir sie jetzt erleben. In der aktuellen winterlichen Hochdruckwetterlage sei der Luftaustausch auf wenige hundert Meter eingeschränkt, es ist nahezu windstill und trocken.
Die Schadstoffe seien in solchen Situationen quasi in den unteren Luftschichten „gefangen“. Der Wechsel zu einer Tiefdruckwetterlage mit Wind und Regen/Schnee werde zu einer raschen Entspannung der Situation führen. Allerdings sei dieser grundlegende Wetterwechsel noch nicht in Sicht, heißt es seitens der Behörde. Außerdem komme ein weiterer Faktor hinzu: Mit östlichen Winden würden aktuell Schadstoffe aus Osteuropa nach Deutschland transportiert.