So wollen Kinos die Randale-Teens fernhalten

Nach den bundesweiten Ausschreitungen bei Vorstellungen des Films "Creed III" reagieren zwei Kinos in unserer Region.

von


Symbolbild
Symbolbild | Foto: pixabay

Region. Am vergangenen Donnerstag ist der Film "Creed III: Rocky's Legacy" in den deutschen Kinos angelaufen. Offenbar haben Jugendliche diesen Teil der berühmten Box-Saga auserkoren, um während der Vorführungen organisiert zu randalieren. Bundesweit kam es zu verwüsteten Kinosälen und mancherorts zu abgebrochenen Vorstellungen. In unserer Region haben jetzt zwei Kinos reagiert, um den Randale-Teens Einhalt zu gebieten.



Dahinter stecken soll eine Challenge auf der Socialmedia-Seite TikTok. Die Jugendlichen bewerfen sich während der Vorstellung gegenseitig mit Popcorn und Nachos, filmen dies mit dem Handy und laden dies später auf die TikTok-Seite. Laut Medienberichten kam es mancherorts zu Prügeleien, Sicherheitsdienst und Polizei mussten eingreifen. Einige Vorführungen wurden abgebrochen.

Altersfreigabe hochgesetzt


In unserer Region haben nun zwei Kinos reagiert. Obwohl man damit vermutlich finanzielle Einbußen riskiert, haben der Filmpalast Wolfenbüttel und das Astor in Braunschweig den eigentlich ab 12 Jahren freigegebenen Film auf 18 hochgesetzt. Die Macher des Filmpalasts schreiben zwar auf ihrer Facebookseite, dass es in ihrem Haus noch keine Zwischenfälle bei "Creed III" gegeben habe, damit es dabei bleibt, will man aber Vorsorge treffen.

"Aufgrund von Ausschreitungen in diversen Großstädten während der Vorstellungen an den Starttagen beschränken wir den Zutritt zu `Creed III´ ab sofort auf über 18 Jahre", heißt es auf der Facebookseite. Unter 18-Jährige dürfen künftig den Film nur in Begleitung eines Elternteils besuchen. "Wir sind ein kleines, unabhängiges Wohlfühlkino. Das Wohl unserer Gäste hat für uns oberste Priorität", heißt es seitens des Filmpalastes weiter. Außerdem machen die Betreiber eine klare Ansage: "Natürlich gilt während der Vorstellungen weiterhin: kein Quatschen, kein Texten und erst recht kein Tiktok Handy Rumgefuchtel!"

Berufung auf Hausrecht


Im Braunschweiger Astor hat man dagegen laut eines aktuellen Berichtes der Braunschweiger Zeitung bereits negative Erfahrungen mit eingesauten Kinosälen im Zusammenhang mit dem Boxfilm gemacht. Daher hat man auch hier die Altersfreigabe angehoben. Auf der Homepage des Astors heißt es: "Gemäß unseres Hausrechts nach § 903 Satz 1 BGB gewähren wir den Zutritt erst ab 18 Jahren (Ausnahme mit Begleitung durch eine personensorgeberechtige / erziehungsbeauftragte Person beziehungsweise Erziehungsbeauftragung)."

In den meisten anderen Kinos der Region läuft der Film - dort wo er im Programm ist - weiterhin ab 12 Jahren. Die Roxy Lichtspiele Helmstedt führen den Film mit FSK 16 - ohne weitere Nennung von Gründen.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Polizei Kino