Wolfsburg. Die Chefärztin der Wolfsburger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Psychosomatik, Prof. Dr. Jacqueline Bauer und die ärztliche Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes Frau Iraz Yüksel sind sich einig: Impfungen sind wichtig und können Leben retten. Die Ärztin empfiehlt jedoch, eine Impfung für Kinder und Jugendliche zu prüfen. Hierüber berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.
Nachdem zunehmend Fragen zur Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen gestellt werden, informieren die Beteiligten über die geltenden Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut, der in Deutschland für die Bewertung und Empfehlung von Impfungen maßgeblichen Behörde. Derzeit gebe es in Deutschland noch keine allgemeine Impfempfehlung der STIKO für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, sondern nur für Kinder und Jugendliche mit einem besonderen Risiko.
Die STIKO empfiehlt eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren, sofern aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko besteht, einen schweren Verlauf der Erkrankung zu bekommen.
Zu dieser Gruppe gehören Kinder und Jugendliche mit folgenden Vorerkrankungen:
• Adipositas
• angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression
• angeborene zyanotische Herzfehler (O2-Ruhesättigung kleiner als 80 Prozent)
• schwere Herzinsuffizienz
• schwere pulmonale Hypertonie
• chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion; ein gut eingestelltes Asthma bronchiale ist per se • keine Impfindikation
• chronische Niereninsuffizienz
• chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen
• maligne Tumorerkrankungen
• Trisomie 21
• syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung
• nicht ausreichend eingestellter Diabetes mellitus
Zusätzlich wird die Impfung Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren empfohlen, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Corona-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht.
Keine allgemeine Empfehlung
Die Impfung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ohne Vorerkrankung wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen und der Sorgeberechtigten möglich.
Auch zu einem späteren Zeitpunkt seien noch Impfungen über den Hausarzt oder das Impfzentrum möglich. Falls bereits eine Corona-Infektion durchgemacht wurde, ist nur eine Impfung im Abstand von sechs Monaten zur Erkrankung erforderlich.
Die STIKO betont auch, dass noch immer ein Großteil der Erwachsenen nicht geimpft ist. Auch unter älteren Menschen gibt es noch Impflücken. Daher können und sollten sich erst einmal möglichst alle Personen um das Kind – die Eltern, Großeltern, Lehrpersonal, Beschäftigte in Kindertageseinrichtungen – impfen lassen.
Weitere Informationen des RKI über Impfungen von Kindern und Jugendlichen finden Sie hier und hier (externer Inhalt)