Wolfenbüttel. Sven Limbeck gewährt am Freitag, 26. Februar, um 15.30 Uhr in einer Sonderführung durch die Ausstellung „Bilder lesen. Deutsche Buchmalerei des 15. Jahrhunderts“ Einblicke in die geistlichen und weltlichen Bücher der Ausstellung und fragt, was der Glaube des mittelalterlichen Menschen mit dem Sehen zu tun hat. Antje Dauer von der Herzog August Bibliothek berichtet im Nachfolgenden darüber.
Welchen Sinn haben Bilder in Büchern? Seit der Spätantike durchdringen immer mehr Bilder die ursprünglich unbebilderten Texte in Büchern – eine Entwicklung, die in der Medienexplosion des 15. Jahrhunderts einen Höhepunkt erreicht. Nie zuvor wurden so viele illustrierte Bücher produziert. Die Sonderführung lenkt den Blick auf die geistlichen und weltlichen Bücher der Ausstellung und fragt, was der Glaube des mittelalterlichen Menschen mit dem Sehen zu tun hat.
Das 15. Jahrhundert, in dem so viele Handschriften geschrieben und illuminiert, also bebildert wurden wie nie zuvor, war eine Zeit stilistischer und technischer Innovationen in der Buchmalerei. Die Sonderausstellung „Bilder lesen. Deutsche Buchmalerei des 15. Jahrhunderts“ geht der Frage nach, wie Welt und Mensch damals ins Bild gesetzt wurden und präsentiert erstmals eine Auswahl von Handschriften aus dem Bestand der Wolfenbütteler Bibliothek, die besonders aussagekräftig sind oder eine außerordentlich kunstvolle Gestaltung aufweisen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Mai 2016 in der Augusteerhalle, der Schatzkammer und im Kabinett der Bibliotheca Augusta zu sehen. Sie ist Teil einer Ausstellungsserie, die der mitteleuropäischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts gewidmet ist und die 2015 und 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz stattfindet. Weitere Ausstellungsorte sind Karlsruhe, Leipzig, Nürnberg, Zittau, Graz, Klosterneuburg, Linz, Salzburg und Luzern.
Bebilderter Katalog erhältlich
Zu der Präsentation empfiehlt sich der reich bebilderte Katalog „Bilder lesen. Deutsche Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel“, der 64 Seiten umfasst und für 14,80 Euro in der Herzog August Bibliothek erhältlich ist. Die Kataloge zu allen zehn Ausstellungen zusammen sind in der Herzog August Bibliothek und im Buchhandel erhältlich: „Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in Mitteleuropa“, zehn Ausstellungskataloge im dekorativen Schuber. Fadengeheftete Broschur. Je 64 durchgehend farbige Seiten, insgesamt 640 Seiten. ISBN 978-3-905924-43-5, 128 Euro.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet fünf, zwei beziehungsweise einen Euro. Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer:05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder auf www.hab.de erhältlich.