SoVD Gifhorn erstreitet über 1,8 Millionen Euro vor Sozialgerichten

Erneut sei die Anzahl der vom SoVD Gifhorn eingeleiteten Verfahren wegen fehlerhafter Bescheide von sozialen Leistungserbringern gestiegen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Gifhorn. Im Jahr 2024 wurden im Gifhorner Sozialberatungszentrum insgesamt 1.330 Verfahren abgeschlossen, ein Anstieg von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilt der SoVD-Kreisverband Gifhorn mit.



Die Inflation und der enorme Preisanstieg im vergangenen Jahr hätten gerade bei finanziell schwachen und sozial benachteiligten Menschen zu erheblichen Problemen geführt, sagt der SoVD-Kreisverband Gifhorn. Ein Indikator dafür sei die gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gestiegene Summe finanzieller Zahlungen, die der Sozialverband Deutschland (SoVD) Kreisverband Gifhorn aufgrund fehlerhafter Bescheide von sozialen Leistungserbringern einklagen musste.

Bescheide oft fehlerhaft


Das zeige der Jahresbericht 2024 des Verbandes. „Fehlerhafte Berechnungen in Leistungsbescheiden, Missachtung von gesetzlichen Regelungen oder mangelnde Sorgfaltspflicht führt zu erheblichen Nachteilen bei den Betroffenen. Die Bescheide vom Jobcenter, der Renten- bzw. Krankenkassen oder Ämter für Soziales sind deshalb Tagesgeschäft im Beratungsalltag“, berichtet Christine Scholz, Juristin und Leiterin des SoVD-Sozialberatungszentrum Gifhorn bei der Vorstellung des Jahresberichtes.

Unkorrekte Bescheide würden Menschen mit Beeinträchtigung, Arbeitsuchende, Erkrankte sowie Rentner bares Geld kosten. „Finanzielle und soziale Unterstützung ist ein im Grundgesetz verbrieftes Recht und nicht, wie manche Politiker gerne postulieren, großzügiges Wohlwollen des Staates. SoVD-Kernaufgabe ist es, Menschen in sozialer Notlage bei der Einforderung ihrer Rechte proaktiv bei der Antragstellung zu unterstützen und nötigenfalls bis zum Verfahren vor den Sozialgerichten zu vertreten“, sagt Scholz.

1,8 Millionen Euro erstritten


Die Dringlichkeit, sich in sozial rechtlichen Belangen kompetente Unterstützung zu holen, würden nachfolgende Zahlen mehr als deutlich zeigen. Im Jahr 2024 wurden im Gifhorner Sozialberatungszentrum insgesamt 1.330 (2023= 1.308) Verfahren abgeschlossen, ein Anstieg von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Summe, die der SoVD für die davon Betroffenen erstritten hat, ist auf über 1,8 Millionen Euro gestiegen.

Häufigste Ursache für das Einschalten des SoVD waren Unterstützung bei Anträgen zum Thema Schwerbehindertenrecht. An zweiter Stelle folgte der Bereich Rentenversicherung. Auffällig war dabei eine hohe Anzahl von Form- bzw.

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