Wiesbaden. Starke Preisanstiege vor allem für Energie und Lebensmittel machen es aktuell für viele Haushalte immer schwerer, Geld auf die Seite zu legen und zu sparen. Die saisonbereinigte Sparquote der privaten Haushalte für das erste Halbjahr 2022 lag bei 11,1 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.
Damit erreichte sie in etwa das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (erstes Halbjahr 2019: 11,0 Prozent). Im ersten Halbjahr 2021 hatte sie bedingt durch die Corona-Einschränkungen mit 18,2 Prozent einen historischen Höchstwert erreicht. Während die privaten Haushalte in den ersten anderthalb Jahren seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie Anfang 2020 weniger konsumierten und mehr sparten als gewöhnlich, führte die Aufhebung vieler pandemiebedingter Einschränkungen im zweiten Halbjahr 2021 zu deutlich steigenden Konsumausgaben und einem Rückgang der Sparquote auf 12,1 Prozent. Für das erste Halbjahr 2022 heißt das: Je 100 Euro verfügbarem Einkommen sparten die privaten Haushalte saisonbereinigt im Durchschnitt 11,10 Euro.
Monatlich entspricht dies einem Betrag von durchschnittlich 240 Euro je Einwohner. Abhängig von Einkommenshöhe, Sparneigung und Lebenslage gibt es jedoch sehr deutliche Unterschiede, so die Statistiker. Während einige Haushalte nach wie vor viel Geld auf die Seite legen konnten, blieb bei anderen am Ende des Monats nichts übrig. Aus den zugrunde liegenden makroökonomischen Daten aus den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen kann aber dem Bundesamt zufolge nur das gesamtwirtschaftliche Sparvolumen der privaten Haushalte - in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 belief es sich saisonbereinigt auf 121,2 Milliarden Euro - und ein Durchschnittswert ermittelt werden.
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